Protest gegen Sparpläne der Regierung

Museumsstreik in Italien

Aus Protest gegen Sparpläne im Kulturbereich haben Mitarbeiter von hunderten Museen und Sehenswürdigkeiten in Italien am Freitag vorübergehend die Arbeit niedergelegt. Die italienische Regierung will in den kommenden drei Jahren 280 Millionen Euro weniger für Kunst und Kultur ausgeben.

Morgenjournal, 13.11.2010

Viele Hauptattraktionen betroffen

Die meisten betroffenen Einrichtungen öffneten erst mit Verspätung, an vielen Urlaubszielen in Italien standen Touristen zunächst vor verschlossenen Türen. "Wir haben ein einziges Ziel - die Budgetkürzungen zu ändern, die den Kultursektor bestrafen", erklärte die Organisation FAI, die zu dem Streik aufgerufen hatte.

Im Rahmen des Protesttages blieben unter anderem Museen, archäologische Sehenswürdigkeiten, Bibliotheken und Theater zumindest zeitweilig geschlossen. Betroffen waren auch Attraktionen wie der Dogenpalast in Venedig oder der Palazzo Vecchio in Florenz.

Leuchtender Protest

Bei einer Blitzaktion haben junge Künstler einen Platz im römischen Stadtviertel Trastevere kurzzeitig für sich vereinnahmt. Sie haben Müll gesammelt, daraus Statuen bekannter italienischer Persönlichkeiten geformt und diese aufgestellt. Damit wollten sie auf den zu geringen Stellenwert der Kultur in Italien hinweisen. Während die Müllstatuen gleich wieder weggeräumt wurden, protestierten Italiens Kultureinrichtungen auf ihre Art. Türen zu - Lichter an - das war das Motto, das Licht in die wirtschaftlich düstere Lage des Kulturbetriebes bringen sollte.