Neue Drohungen Nordkoreas

Korea-Konflikt: Appell Chinas

Die Spannungen zwischen Nord- und Südkorea bleiben weiterhin hoch. Während Südkorea seine militärische Präsenz in der Region verstärkt, warnt Nordkorea vor weiteren Angriffen. Indessen hat sich erstmals Chinas Premierminister Wen Jiabao zu Wort gemeldet.

Morgenjournal, 25.11.2010

Für "Frieden und die Stabilität"

Chinas Regierungschef Wen hat zu einem Ende militärischer Provokationen zwischen Süd- und Nordkorea aufgerufen. Sein Land wolle den Frieden und die Stabilität auf der koreanischen Halbinsel aufrechterhalten und spreche sich gegen "jegliche provozierenden militärischen Aktivitäten" aus, sagte Wen bei einem Besuch in der russischen Hauptstadt Moskau.

Gespräche wiederbeleben

Ob Wens Äußerungen sich auf Nordkoreas Beschuss der südkoreanischen Insel Yeonpyeong am Dienstag oder auch auf die für das kommende Wochenende angekündigte gemeinsame Militärübung Südkoreas und der USA im Gelben Meer bezogen, ging aus der Mitteilung nicht hervor. Chinas Ministerpräsident mahnte demnach aber eine baldige Wiederbelebung der Sechs-Parteien-Gespräche über Nordkoreas Atomprogramm an.

Drohung mit "Vergeltungsschlägen"

Nordkorea setzt unterdessen seine Drohgebärden fort. Ohne zu zögern werde die Volksarmee "einen zweiten und dritten starken Vergeltungsschlag" ausführen, falls es von Südkorea provoziert werde, hieß es am Donnerstag in einer von den staatlichen Medien veröffentlichten Erklärung des Militärs. Zugleich wurde den USA die Schuld für das Artilleriegefecht zwischen Süd- und Nordkorea am Dienstag im Gelben Meer zugeschoben.

Inseln werden aufgerüstet

Südkorea kündigte eine Verstärkung seiner Militärpräsenz auf fünf Inseln entlang der Grenze zum Norden an. Das Militär wolle seine "eher passive" Haltung aufgeben und einen "Paradigmenwechsel" herbeiführen, sagte ein Sprecher von Präsident Lee Myung Bak in Seoul, ohne nähere Einzelheiten zu nennen. Es solle insgesamt mehr Geld für die Landesverteidigung ausgeben werden.