Insolventer Anlagenbauer hat Käufer gefunden

Andritz übernimmt AE&E

Beim insolventen Anlagenbauer AE&E mit knapp 400 Mitarbeitern in Raaba in der Steiermark sind die Chancen, dass es weitergeht, deutlich gestiegen. Die Firma Andritz kauft AE&E, das zum pleitegegangenen A-tec-Konzern von Mirko Kovats gehört. Der Gläubigerausschuss hat dem Verkauf zugestimmt.

Morgenjournal, 03.12.2010

Zweiter Anlauf für Verkauf geklappt

Die Einigung besteht aus mehreren Details. Der Kaufpreis von 5 bis 10 Millionen Euro ist nur eines davon, AE und E sei jetzt jedenfalls auf einem wirklichen Sanierungspfad, sagt der Sprecher des Gläubigerausschusses, Hans-Georg Kantner, nach der Entscheidung. Mit Andritz hatte das Management von AE & E schon vor der Insolvenz verhandelt, zunächst war man am Preis und an juristischen Details gescheitert.

Investor dringend notwendig

Theoretisch hätte man nun 90 Tage Zeit gehabt, um einen Sanierungsplan vorzulegen. Aber der Zeitdruck ist im Anlagenbau wesentlich größer, sagen Experten. Von Tag zu Tag wird es schwieriger, den Betrieb aufrechtzuerhalten, wenn man keine neuen Aufträge entgegennehmen kann. Dafür brauche man einen Investor, der Garantien legt. Zwei mögliche Großaufträge aus Hongkong und aus der Türkei sind im Gespräch, für die Haftungen in zweistelliger Millionenhöhe notwendig seien.

376 Jobs noch unsicher

Die AE&E Austria gilt als ein Herzstück der A-Tec-Anlagenbaudivision AE&E. Die 150 Jahre alte Firma aus Raaba bei Graz errichtet schlüsselfertige Kraftwerke und liefert Komponenten wie Dampferzeuger und Rauchgasreinigungsanlagen. Das Unternehmen beschäftigt 376 Mitarbeiter in Graz und Wien. Wie es mit den Arbeitnehmern weitergeht, bleibt noch unklar. Andritz hatte in der ersten Verhandlungsrunde eine Standortgarantie für Raaba, nicht aber eine Beschäftigungsgarantie angeboten.

Weitere Teile vor Verkauf

Der Sprecher des Gläubigerausschusses schließt nicht aus, dass noch weitere Teile des A-Tec Konzerns verkauft werden, Ö1 Mittagsjournal, Anselm Peer

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