Meeresspiegel steigt weiter an

Pazifische Inseln brauchen Hilfe

Die kleinen Inseln im Pazifik sind ein Teil der Welt, wo der Klimawandel schon jetzt deutlicher spürbar ist und bedrohlicher erlebt wird als in den meisten anderen Ländern. Viele der Inseln sind flach und liegen nur ganz knapp über dem Meeresspiegel. Der wird in Folge des Klimawandels noch weiter steigen. Beim Klimagipfel in Cancun sind Spitzenpolitiker von fünf pazifischen Inselstaaten vor die Presse getreten.

Abendjournal, 10.12.2010

Geld dringend notwendig

Im vergangenen Jahrhundert ist der Meeresspiegel bereits um 17 Zentimeter angestiegen und er steigt immer weiter an. Manche Inselstaaten befürchten, zur Gänze im Meer zu versinken. Alle brauchen dringend Geld, um sich zumindest vor den schlimmsten Katastrophen zu schützen. Sailele Tuila'epa Malielegaoi, Premier von Samoa, berichtet von einer Häufung von Wirbelstürmen und sturzflutartigen Regenfällen.

"Es war eine riesige Enttäuschung"

Der Klimawandel ist keine Sache der Zukunft, wir sind jetzt davon betroffen, sagt Präsident Anote Tong aus Kiribati. Er hat bei der Klimakonferenz im vergangenen Jahr die Kopenhagener Übereinkunft nicht unterschrieben. Das unverbindliche Dokument werde sein Land nicht retten, hatte er damals gedacht und es sich dann aber doch anders überlegt, erzählt Anote Tong: „Später sind wir dem Abkommen dann beigetreten, wegen des Versprechens, dass dann Geld zur Anpassung an den Klimawandel fließen wird. Aber bis jetzt haben wir kein Geld gesehen, trotz all der großzügigen Zusagen, die uns in Kopenhagen und auch später gemacht wurden. Es war eine riesige Enttäuschung.“

Hoffen auf Beschluss

Das Geld werde nämlich jetzt gebraucht, so Anote Tong. "Die Gemeinde fordert dringend Dämme, um ihre Häuser zu schützen. Damit die Häuser nicht weggeschwemmt werden. Und wir müssen stets antworten: wir wissen, welche Gefahr droht. Wir haben auch schon die Kosten für Dämme berechnet, aber uns fehlt das Geld, um sie zu bauen." Den meisten anderen Inselstaaten geht es ähnlich. "Handeln ist jetzt notwendig, wir haben schon zu lange darüber geredet“, sagt Sailele Tuila'epa Malielegaoi aus Samoa und hofft, dass die Klimakonferenz vielleicht doch noch den Beschluss bringt, Hilfsmaßnahmen im großen Stil anlaufen zu lassen.

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