Protokolle der Ermittlungen öffentlich gemacht

Assange nicht erfreut über Enthüllungen

Am Wochenende hat der britische Guardian vertrauliches Material enthüllt, das Assange betrifft. Details aus den Protokollen der schwedischen Ermittlungen wegen Vergewaltigungsvorwürfen gegen ihn und da spricht eine der Zeuginnen unter anderem vom schlechtesten Sex ihres Lebens. Eine Enthüllung, auf die der große Enthüller nicht erfreut reagiert.

Abendjournal, 22.12.2010

Assange ärgert sich

Wenn es ihn selbst betrifft, hat Julian Assange wenig Verständnis. Im Guardian waren vor kurzem die Aussagen der beiden Frauen, die Assange sexuelle Gewalt vorwerfen, detailliert zu lesen, sehr zu seinem Missfallen. "Die schwedische Staatsanwaltschaft hat illegal gezielt ausgewähltes Material an Zeitungen weitergereicht", ärgert sich Assange in einem BBC-Interview.

"Wikileaks geht es um Gerechtigkeit"

Ist es nicht irgendwie schräg, hält ihm der Interviewer entgegen, dass ausgerechnet Sie, Julian Assange, der Wikileaks-Mann hier sitzen und klagen: "Man hat etwas über mich veröffentlicht!" Überhaupt nicht, wehrt sich Assange, Wikileaks gehe es nicht um Indiskretionen: „Wikileaks geht es um Gerechtigkeit durch Transparenz und Journalismus." Im Interview mit der konservativen Times erklärt Assange, die Weitergabe des vertraulichen Polizeiberichts an den Guardian habe klar das Ziel gehabt, seinen Kautionsantrag zu torpedieren.

Assange weist Vorwürfe zurück

Die Times bezichtigt Assange der Selbstgerechtigkeit und rechnet ihm genüsslich vor, in wie vielen Fällen er Individuen an den Pranger gestellt hat. Assange weist die Sex-Vorwürfe gegen ihn als "Konstrukt" zurück und weigert sich, zur Vernehmung nach Schweden zu reisen. Frei auf Kaution sitzt er zurzeit im Landhaus eines britischen Freundes. Am 11. Jänner hat er den nächsten Anhörungstermin in London. Hier soll über seine Auslieferung nach Schweden entschieden werden.

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