Exporteure erwarten Einbußen

Keine Freude über Franken-Höhenflug

Seit einem Jahr befindet sich die Schweizer Währung auf einem Höhenflug gegenüber dem Euro, nun hat sich dieser noch beschleunigt. Fast täglich erreicht der Franken ein neues Rekordhoch. Sehr zu schaffen macht dies der Schweizer Exportwirtschaft.

Morgenjournal, 27.12.2010

Euro fiel stark

Während die europäische Schuldenkrise auf den Euro drückt, scheint der Schweizer Franken keine Grenze nach oben zu kennen. Um gut 20 Prozent ist der Euro gegenüber dem Franken in den letzten beiden Jahren gefallen, 17 Prozent allein seit Anfang 2010. Die Anleger aus aller Welt suchen nach sicheren Häfen.

Dämpfer erwartet

Die Exporte haben trotz des starken Frankens zugelegt. Doch damit dürfte es nun vorbei sein. In der Maschinenindustrie hätten sich die Auftragseingänge abgeschwächt, sagt ein Branchensprecher. Konjunkturexperten rechnen damit, dass sich das helvetische Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr deutlich verlangsamen wird - von heuer 2,7 auf 1,5 Prozent. Immerhin verdient die Schweizer Wirtschaft jeden zweiten Franken im Euroraum. Hersteller überlegen nun, Produktionsstätten ins Ausland zu verlagern. Auch die Tourismusbetriebe leiden unter dem starken Franken. Die Betriebe rechnen in der aktuellen Saison mit 1,5 Prozent weniger Übernachtungen.

Kreditnehmer "brennen"

Zu schaffen machen dürfte die Frankenstärke auch den Franken-Kreditnehmern in Österreich. Allein die 20-prozentige Aufwertung in den letzten zwei Jahren erhöhte den Franken-Kreditbestand der Österreicher um knapp 14 Milliarden Euro.