Von seinem Leibwächter erschossen

Pakistanischer Gouverneur bei Attentat getötet

Der Gouverneur der pakistanischen Provinz Punjab, Salman Taseer, ist heute von einem seiner Leibwächter erschossen worden. Taseer war ein führendes Mitglied der regierenden Volkspartei und ein enger Berater von Präsident Zardari. Der Grund für die Ermordung ist, dass Taseer das umstrittene Blasphemiegesetz abgelehnt hat.

Abendjournal, 04.01.2011

Attentäter stellte sich

Neun Kugeln feuerte der Attentäter auf den Gouverneur von Punjab ab, gerade als dieser in Islamabad aus dem Auto ausgestiegen war. Ein Augenzeuge erzählt: "Der Gouverneur fiel hin und der Mann, der auf ihn geschossen hat, warf seine Schusswaffe weg und nahm beide Hände hoch."

Leibwächter ist Täter

Der Täter ist einer der Leibwächter von Salman Taseer. Er hat die Tat bereits gestanden. Als Motiv gab er an, Taseer sei ein Kritiker des in Pakistan umstrittenen Blasphemiegesetzes gewesen, das jede Beleidigung des Islam unter Strafe stellt, ein Gericht kann Menschen auch wegen Gotteslästerung zum Tode verurteilen. Umstritten ist das Gesetz, weil es nach Einschätzung vieler Juristen, meist um politisch oder religiös motivierte Rache geht.

Angespannte politische Lage

Salman Taseer war auch ein führendes Mitglied der regierenden Volkspartei und ein enger Freund von Präsident Zardari. Seine Partei kündigte nach dem Attentat eine zweiwöchige Trauerzeit an. Der Anschlag hat sich in einer angespannten politischen Lage ereignet. Die Koalition unter Ministerpräsident Gilani ist zerbrochen. Oppositionsführer Sharif hat Gilani heute ein Ultimatum gestellt, innerhalb von drei Tagen wichtigen Reformen zuzustimmen, ansonsten würde er die Zusammenarbeit in Pakistans größter Provinz, in Punjab beenden.