Dioxinskandal weitet sich aus

Tausende Tonnen Giftfutter

Der Skandal um Giftstoffe in deutschem Tierfutter weitet sich aus. Tausende Tonnen an Futter, zu stark mit dem Giftstoff Dioxin belastet, wurden in Deutschland vor allem an Legehühner verfüttert. Es gibt bisher keine Hinweise, dass belastete Lebensmittel nach Östereich gelangt sein könnten.

Abendjournal, 05.01.2011

150.000 Tonnen Dioxinfutter

Rund 3.000 Tonnen Fett, mit dem Giftstoff Dioxin belastet, das ist schon ziemlich viel. Durch Mischung mit anderem Futter könnten aber letztendlich daraus rund 150.000 Tonnen von Futtermitteln geworden sein, die nie in den Produktionskreislauf gehen hätten dürfen.

Industrieschmiermittel zu Futter verarbeitet

Ein Fettstoff, der bei der Produktion von Biodiesel übrigbleibt und eigentlich nur als Industrieschmiermittel dienen sollte, wurde zu Futter verarbeitet. Bei der verantwortlichen Firma in Schleswig-Holstein rückte die Staatsanwaltschaft an und nahm Beweismaterial in Beschlag. Ermittelt wird auch gegen eine Spedition.

Die meisten Hühnereier schon verzehrt

Der Skandal zieht seine Kreise mittlerweile in acht deutschen Bundesländern und auch in den Niederlanden, dort soll eine Großlieferung von möglichweise belasteten Eiern hingegangen sein. Der Großteil der fraglichen Produkte, vor allem Hühnereier, dürfte schon verzehrt worden sein.

Maßnahmen für die Zukunft

Die deutsche Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner verspricht: "Dass all die Futtermittel, die auf dem Markt sind sofort zurückgeholt werden, dass auch alle Lebensmittel, die in den Regalen sind, aus den Regalen zurückgenommen werden. Die Länder sind hier sehr aktiv und haben umfassende Rückholaktionen eingeleitet."

Versäumnisse der Behörden sieht die Ministerin im gegenwärtigen Skandal nicht, sehr wohl aber verspricht sie Maßnahmen, die derlei Vorgänge für die Zukunft ausschließen sollen. Gedacht ist zum Beispiel an strengere Zulassungsvorschiften für Futtermittelhersteller in Deutschland.