EU: Strenge Regeln für Futterproduktion

Dioxin-Skandal breitet sich aus

Nach wie vor ist der deutsche Dioxin-Skandal nicht unter Kontrolle. Hunderte Tiere müssen geschlachtet werden. Verseuchte Futtermittel aus Deutschland sind auch in Dänemark, den Niederlanden und Frankreich aufgetaucht. Die Europäische Kommission erwägt jetzt strenge Regeln für die Futterproduktion.

Abendjournal 11.01.2011

Vier Dioxin-Vorfälle in zehn Jahren

Jetzt könnte der Dioxin-Skandal in Deutschland neuerlich zu strengeren Regeln führen, schließlich hat es in den vergangenen zehn Jahren vier Dioxin-Vorfälle in Europa gegeben, und zwar in Irland, in Belgien und jetzt zum zweiten Mal in Deutschland. Dioxin in Tierfutter und in der Folge in Lebensmitteln, das ist offensichtlich ein europäisches Problem.

Neue europaweite Regeln

Konsequenzen im Sinne eines besseren Verbraucherschutzes haben die Futtermittelhersteller bisher keine gezogen, zur Enttäuschung von Gesundheitskommissar John Dalli. Die Europäische Kommission erwägt jetzt neue europaweite Regeln, um der Verschmutzung von Tierfutter durch Maschinenfette einen Riegel vorzuschieben.

Herkunftsbezeichnung für Frischfleisch

Auch die Einführung einer Herkunftsbezeichnung für jede Art von Frischfleisch, wie sie nach der BSE-Krise nur für Rindfleisch beschlossen wurde, steht zur Diskussion. Die Konsumenten sollen in Zukunft auch bei Hühnerfleisch, Schweinefleisch und Lammfleisch erkennen, wo der Ursprung liegt, fordern die SPÖ-Europaabgeordneten Jörg Leichtfried und Karin Kadenbach. Die Grünen im Europaparlament wollen mehr Stichproben und härtere Strafen durchsetzen, damit die seit einem Jahr geltende EU-Futtermittelverordnung besser umgesetzt wird.

Besserer Konsumentenschutz

In der EU setzt man gerne auf freiwillige Selbstregulierung der Branche, um Probleme zu beheben. Steht die Tierfutterwirtschaft allerdings weiter so auf der Bremse, wie bisher, dann könnten sich neue Vorschriften aus Brüssel der einzige Weg zum besseren Konsumentenschutz herausstellen.