Kritisiert Rechnungshof
Zu teure Fahrzeug-Käufe beim Bundesheer
Der Rechnungshof kritisiert Beschaffungen beim Bundesheer: Bei dem über 100 Millionen Euro teuren Kauf von Mehrzweckfahrzeugen und SUVs, also geländegängigen handelsüblichen Autos hat es Mängel bei der Planung und Ausführung gegeben. Außerdem seien die Kosten bei den SUVs deutlich über Plan gelegen, statt im Gelände werden sie Großteils auf ganz normalen Straßen verwendet.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 13.01.2011
VW-Touareg statt Puch G und Pinzgauer
Der Kauf der 102 SUVs der Marke VW-Touareg im Jahr 2008 war von Anfang umstritten - sollten mit den Fahrzeugen der gehobenen Klasse doch die geländegängingen Puch G und Pinzgauer ersetzt werden. Die Kritik am Kauf der als Heeres-Limousinen verschrieenen Touaregs wird jetzt vom Rechnungshof bestätigt: Die Autos entsprächen nicht dem Material-Strukturplan des Bundesheeres, sie seien gekauft worden, obwohl vom Verteidigungsministerium ein anderes billigeres Fahrzeug-Modell im Dienst erprobt worden war, mit 3,4 Millionen Euro waren die Autos gegenüber der Planung um bis zu 700.000 Euro teurer, so der Rechnungshof.
Gegen Vorgabe des Ministeriums
Außerdem werden die Gelände-Autos laut Prüfbericht zum Großteil für Aufgaben herangezogen, die mit nicht geländegängigen und damit deutlich billigeren Autos bewerkstelligt werden könnten - die Touaregs werden zu 86 Prozent auf ganz normalen Straßen verwenden - zudem waren 27 der 102 Autos als Kommandanten-Fahrzeuge eingesetzt, obwohl das vom Ministerium ausdrücklich untersagt worden war.
Nicht schusssichere Fahrzeuge
Kritik vom Rechnungshof gibt es auch bei der Beschaffung von 150 Mehrzweck-Fahrzeugen der Marke Iveco um über 100 Millionen Euro. Der Kauf sei eingeleitet worden, bevor die Planung dafür fertig war, aus dem militärischen Pflichtenheft sei nicht ersichtlich gewesen, auf Grundlage welcher Marktbeobachtungen eine Festlegung vorgenommen wurde. Außerdem waren die ersten gelieferten Fahrzeuge nicht schusssicher, so der Rechnungshof, obwohl dies eindeutig als Anforderung definiert worden war - sind die Fahrzeuge doch für den Auslandseinsatz vorgesehen und dabei geht es wohl nicht um Ausflugsfahrten.
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