Darabos trotzdem optimistisch
Sparbudget: Heer muss 530 Millionen sparen
Besonders starke Kürzungen sieht das Sparbudget im Verteidigungs-Ressort vor: mehr als eine halbe Milliarde Euro weniger bekommt das Bundesheer in den nächsten vier Jahren. Panzer müssen verkauft oder stillgelegt werden, Personal wird abgebaut, der Kauf von neuem Material wird verschoben. Dessen ungeachtet gibt sich Verteidigungsminister Darabos (SPÖ) optimistisch.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 02.11.2010
Jahr für Jahr mehr Einsparungen
Das Gesamtbudget des Verteidigungsministeriums liegt bei 2,2 Milliarden Euro. Nächstes Jahr sollen 80 Millionen gespart werden, 2012 dann 130 Millionen, 2013 sind es rund 150 Millionen und 2014 rund 170 Millionen Euro weniger.
Heeresleute ins Finanzministerium
Verteidigungsminister Norbert Darabos sagt: "die Einsparungen betragen 530 Millionen bis 2014. Das wird durch einen Personalabbau geschehen, abgefedert durch Umschichtungen Richtung Finanz- und Innenministerium von 1.000 Personen".
1.000 Stellen weniger
Die 1.000 Stellen weniger sollen durch Nicht-Nachbesetzung abgebaut werden. In den nächsten drei Jahren sollen 400 Heeres-Angehörige - Offiziere, Unteroffiziere und zivile Bedienstete - ins Finanzministerium wechseln. Dieser Wechsel zwischen den Ministerien beginnt bereits und soll 2013 abgeschlossen sein. Aus dem Ministerbüro heißt es, dazu gebe es schon jetzt genügend freiwillige Interessenten.
Weniger Panzer und Fliegerabwehr
Gespart werden muss auch bei den Sachkosten. Darabos verweist hier auf den EDV-Bereich, aber auch auf Waffengattungen. Im Panzer- und Fliegerabwehrbereich wird einiges zurückgefahren werden.
Vorerst keine Neuankäufe
So wird voraussichtlich ein Teil der Leopard Kampf- und der Kürassier Jagdpanzer ausgemustert oder eingemottet, ebenso der Ulan Schützenpanzer und der M109 Panzerhaubitzen. Das soll Betriebs- und wartungskosten sparen. Um wie viel es genau geht, war heute aber nicht zu erfahren.
Andererseits wird der Kauf von neuen Geräten verschoben, etwa der von sogenannten Allschutz-Transportfahrzeugen. Das sind gepanzerte Transporter für Soldaten und Material, wie zum Beispiel der zum Teil schon im Bundesheer vorhandene Dingo.
Details erst in ein paar Tagen
Die weiteren Details der Sparpläne liegen zwar intern schon vor, heißt es heute im Ministerbüro, öffentlich bekanntgegeben werden die dann von Verteidigungsminister Darabos gemeinsam mit Generalstabschef Edmund Entacher in den nächsten Tagen.