Gespräche mit Iran ohne Ergebnis

Atomverhandlungen stecken fest

Die Atomverhandlungen mit dem Iran vom vergangenen Wochenende in Istanbul sind völlig ergebnislos, ohne einen Millimeter Annäherung zu Ende gegangen. Von einem Abbruch der Gespräche könne man aber nicht sprechen, sagt der Iran-Experte Walter Posch.

Der Iran verlangte die Aufhebung der Sanktionen als Vorbedingung für Verhandlungen. Eine Forderung, die die USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien, also die fünf Mitglieder des UN-Sicherheitsrates und Deutschland, geschlossen als völlig unannehmbar ablehnten. So ging man unverrichteter Dinge auseinander.

Mittagsjournal, 24.01.2011

Posch: Gespräche nicht gescheitert

Nicht dass die Europäer und die USA sich große Hoffnungen auf einen Durchbruch bei den jüngsten Atomverhandlungen mit dem Iran gemacht hätten, doch ein bisschen habe man doch geglaubt, dass etwas in Bewegung kommen könnte.

Dass der Iran aber so völlig auf stur schaltete und plötzlich Vorbedingungen für Verhandlungen forderte, nämlich die Aufhebung der Sanktionen, kam auch für Walter Posch, den Iran-Experten bei der Berliner Stiftung für Wissenschaft und Politik unerwartet. Posch warnt aber vor einer Dramatisierung. Er meint, die Gespräche seien nicht gescheitert.

Aneinander vorbeigeredet

Die Iraner hätten versucht, die Verhandlungen völlig umzudrehen, das Pferd sozusagen von hinten aufzuzäumen. Dabei musste ihnen klar sein, dass die Aufhebung der Sanktionen für Europäer und Amerikaner nur am Ende von erfolgreichen Verhandlungen stehen könne, nicht am Anfang.

Es zeige sich einfach, dass es innerhalb im Iran große Auffassungsunterschiede über diese Verhandlungen gibt und die will man alle unter einen Hut kriegen und das blockiert den Iran völlig, so Posch.

Es gibt aber auch kulturelle Unterschiede, die sich grade in diesen Verhandlungen zeigen würden. Informelle Gespräche seien nicht möglich.

Gespräche müssen weitergehen

Er persönlich sei davon überzeugt, dass weiterverhandelt werden wird, betont der Iran-Experte Walter Posch. Für Teheran gibt es letztlich keine andere Option. Obwohl die nächsten Verhandlungsrunde wohl eine neue Sanktionenrunde vorangehen könnte.