Polizei setzt Tränengas ein

Neue Demonstrationen in Tunesien

In Tunesien haben Gegner der Übergangsregierung wieder vor dem Amtssitz von Ministerpräsident Ghannouchi demonstriert. Die Polizei hat Tränengas eingesetzt. Außerdem hat es einen Generalstreik der Lehrer gegeben.

Abendjournal, 24.01.2011

Neuer Regierungschef soll gehen

Viele von ihnen sind aus Sidi Bouzid gekommen, dem Ort wo die Jasmin-Revolution begonnen hat. Es sind aber auch viele Lehrer in der Menge, denn heute hat die Lehrer-Gewerkschaft zum Generalstreik aufgerufen. Man hört die Demonstranten immer wieder den Namen von Mohamed Boissisi rufen, dem jungen Mann, der durch seine Selbstverbrennung die Revolution ausgelöst hat.

Mehrere Rollen Stacheldraht vor dem Platz der Casbah, vor dem Amtssitz von Premierminister Ghannouchi - die Demonstranten wollen, dass er und die anderen Regierungsmitglieder, die noch aus der alten Regierung stammen, gehen. "Wir lassen uns unsere Revolution nicht stehlen", sagt dieser Demonstrant.

Demonstranten wollen ausharren

Als die Demonstranten anfangen Steine zu werfen, schießt die Polizei mit Tränengas zurück. Nach einer kurzen Pause kommen die Demonstranten wieder. Die Bewohner von Tunis versorgen sie mit Nahrung und mit Matratzen. Sie sind mehr als 300 Kilometer hergekommen, "wir bringen ihnen Couscous, denn sie sind hungrig, sagt diese Frau.

Die Demonstranten haben angekündigt, trotz der Sperrstunde die ganze Nacht hier bleiben zu wollen, um die Regierung zu verjagen.