Proteste und Regierungsumbildung

Tunesien: USA wollen helfen

Die zweite Nacht in Folge haben Demonstranten in Tunis trotz Ausgangssperre gegen die Übergangsregierung protestiert. Es wird im Laufe des Tages zwar eine Kabinettsumbildung erwartet, doch dürften nur die zurückgetretenen Minister ersetzt werden. Unterdessen befindet sich ein hochrangiger amerikanischer Diplomat in Tunis.

Morgenjournal, 25.01.2011

USA wollen "umfassend" helfen

Jeff Feltman soll die demokratischen Reformen und die Vorbereitung der Wahlen mit der tunesischen Regierung erörtern. Er ist Spezialist für den arabischen Raum und berät Präsident Obama. Er hat der tunesischen Regierung die Hilfe der USA zugesagt: Die Vereinigten Staaten hätten klar und deutlich die Stimme des tunesischen Volkes gehört. Die amerikanische Hilfe werd alles umfassen von Medienfreiheit bis Neuwahlen: "Es liegt an den Tunesiern uns zu sagen was sie brauchen", sagt Feltman.

Regierungsumbildung und Weisenrat

Unterdessen wird heute eine Regierungsumbildung erwartet. Hauptsächlich sollen die fünf zurückgetretenen Minister der Opposition ersetzt werden. Zusätzlich laufen hinter den Kulissen Verhandlungen zur Bildung eines Weisenrats. Er soll die Regierung überwachen und Neuwahlen vorbereiten. Um die Bevölkerung zu beruhigen, hat die Regierung den Familien der Opfer der Unruhen Entschädigungen in der Höhe von insgesamt 250 Millionen Euro zugesagt.