Ein Toter, eine Vermisste nach Anschlag
Moskau: Österreicher unter den Opfern
Bei dem Anschlag in Moskau am Montag ist doch zumindest ein Österreicher ums Leben gekommen. Eine Österreicherin wird vermisst. Das hat die österreichische Botschaft in Moskau bestätigt. Insgesamt wurden 35 Menschen getötet, rund 180 verletzt.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 25.01.2011
Listen nicht vollständig
Der Name des Österreichers befindet sich auf der Liste der Toten, die das russischen Katastrophenschutzministerium vor kurzem bekannt gegeben hat. Der Leichnam wurde allerdings noch nicht identifiziert, sagt Robert Gerschner, der Sprecher der österreichischen Botschaft in Moskau.
Auch von einer Österreicherin gibt es seit Montagabend keine Nachricht, ihr Name ist aber weder auf der Liste der Toten noch der der Verletzten. Diese Listen sind allerdings noch nicht vollständig.
Fehler zugegeben
Mehr als 90 Menschen werden nach wie vor in Moskauer Spitälern behandelt. Über die Hintergründe des Anschlages gibt es bisher keine gesicherten Informationen. Der russische Präsident Dimitri Medwedew hat allerdings Fehler bei den Sicherheitsmaßnahmen am Flughafen Domodedovo kritisiert.
Zwei oder mehr Täter
Unterdessen gibt es erste Details aus den Ermittlungen. Demnach haben mindestens zwei Terroristen den Anschlag verübt: Eine Frau und ein Mann, die beide bei der Explosion ums Leben kamen. "Die Explosion ereignete sich in dem Moment, als die mutmaßliche Selbstmordattentäterin ihre Tasche öffnete. Die Terroristin wurde von einem Mann begleitet. Er stand neben ihr - ihm wurde bei der Explosion der Kopf abgerissen", hieß es aus den Kreisen gegenüber der russischen Agentur RIA Novosti.
"Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Terroristen den Sprengsatz im Saal hinterlassen wollten. Die Explosion erfolgte spontan - oder ferngesteuert, obwohl keine Elemente gefunden wurden, die davon zeugen", hieß es weiter.
Dem Gesprächspartner der Nachrichtenagentur zufolge gibt es auch Hinweise, dass das Terroristenpaar von einem weiteren Komplizen zum Flughafen gebracht worden war, der auf dem Parkplatz auf sie wartete. Im Moment werden die Aufzeichnungen der Überwachungskameras geprüft. Die gesamte Information werde überprüft und präzisiert.