Shuttle-Programm heuer eingestellt
Raumfähre "Challenger": Explosion vor 25 Jahren
Die Explosion der Raumfähre "Challenger" geschah vor 25 Jahren, am 28. Jänner 1986 in Cape Canaveral. Das weltweit registrierte Unglück mit sieben Toten bremste damals das US-amerikanische Shuttle-Programm; und heuer - 25 Jahre nach der Challenger-Katastrophe - sollen die US-amerikanischen Raumfähren gänzlich außer Dienst gestellt werden.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 28.01.2011
Explosion vor Millionenpublikum
Missionsdauer: 73 Sekunden. So technisch liest sich, was den Tod von sieben Menschen zur Folge hatte. An einem kalten 28ten Jänner 1986 startet die US-Raumfähre Challenger von Cape Canaveral: An Bord: fünf Männer und zwei Frauen; eine von ihnen ist Lehrerin - die erste "normale Bürgerin", die ins Weltall fliegen soll. Vom letzten Funkspruch zwischen Bodenkontrolle und den Astronauten in der Raumfähre sind Passagen erhalten - sie dokumentieren eine Schub-Erhöhung und die 104-prozentige-Leistung der drei Haupttriebwerke.
Wenige Augenblicke später, 73 Sekunden nach dem Start, kommt es zum damals schwersten Unfall in der Raumfahrtgeschichte. Millionen Menschen sehen weltweit via Fernsehen zu, sowie die Zuschauer auf der Tribüne am Weltraumbahnhof in Florida.
Konstruktionsfehler
In 14 km Höhe eine Explosion von Raumschiff und Trägerraketen; die sieben Menschen an Bord sterben. Die Unfallursache lag in einem Konstruktionsfehler der Dichtungsringe, was der NASA offenbar schon zuvor bekannt gewesen war. Wegen der porösen Dichtungen konnten heiße Gase entweichen, eine Kettenreaktion bis zur Explosion war die Folge.
Zehn Jahre später, 1996, meldeten sich zwei Raketentechniker zu Wort und machten die frostigen Temperaturen beim Start in Florida mitverantwortlich; sie hätten davor gewarnt bei diesen tiefen Temperaturen zu starten, denn unter ähnlichen Bedingungen hätten die Dichtungsringe schon einmal versagt.
Zweites Unglück 2003
Das Challenger-Unglück 1986 bremste damals das US-Raumfahrtprogramm - mehr als zwei Jahre lang wurden die Shuttle-Flüge ausgesetzt. Ziemlich genau 17 Jahre später explodierte das nächste Shuttle, die Columbia bei ihrer Rückkehr, und wieder kamen sieben Menschen ums Leben; wieder blieben die US-amerikanischen Raumfähren zwei Jahre lang am Boden.
Nächste Projekte mit Russland
Mittlerweile ist klar: diese Transport-Art ins All ist überholt; nur noch drei Raumfähren will die NASA starten lassen; diesen Sommer voraussichtlich ist Schluss. Bis neue Vehikel bereit stehen, werden sich die USA der russischen "Sojus" bedienen müssen.