4,1 statt 4,5 Prozent

Defizit 2010 niedriger als erwartet

Österreich hat letztes Jahr ein Haushalts-Defizit von 4,1 Prozent verbucht. Finanzminister Josef Pröll zeigte sich mit den vorläufigen Zahlen zufrieden. Noch im Herbst hatte die Regierung für das Jahr 2010 ein Defizit von 4,5 Prozent angenommen. Das Defizit war 2010 also nicht so hoch wie erwartet.

Abendjournal, 31.01.2011

Insgesamt 11,5 Milliarden Euro

Der österreichische Staat hat im vergangenen Jahr wieder mehr ausgegeben, als er eingenommen hat. Inklusive der Länder und Sozialversicherungsträger betrug das Defizit 4,1 Prozent. Das sind 11,5 Milliarden Euro. Damit ist das Defizit 2010 niedriger ausgefallen als erwartet.

Pröll: Drei Gründe

Das habe drei Gründe, sagt Finanzminister Josef Pröll: die bessere Konjunktur. Die Regierung habe an den richtigen Stellschrauben gedreht, was Wachstum, Aufschwung und Arbeit betreffe.

Zweitens haben die Ministerien laut Pröll weniger ausgegeben als im Budgetplan veranschlagt war, vor allem das Verkehrsministerium und das Ministerium für Wissenschaft und Forschung. Einzig die Pensions-Ausgaben sind laut Pröll gestiegen.

Der dritte Grund für das niedrigere Defizit:
Österreich hat weniger Zinsen für die rund 200 Milliarden Euro Staatschulden zahlen müssen als angenommen.

Auch mehr Steuern eingenommen

Außerdem hat der Staat 1,4 Milliarden Euro mehr durch Steuern eingenommen als geplant. Besonders ertragreich sind demnach die Einkommenssteuer, die Kapitalertragssteuer auf Gewinn, und die Körperschaftssteuer gewesen.

Die Gesamtverschuldung Österreichs ist auf rund 70 Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes gestiegen.

Defizit 2011: 3,2 Prozent

Für das laufende Jahr erwartet Pröll ein Defizit von 3,2 Prozent. Im nächsten Jahr soll das Defizit bei 2,9 Prozent liegen. Der Schuldenberg wächst also in den nächsten Jahren weiter an, wenn auch langsamer.