Autoindustrie wieder in Fahrt

8. April 2017, 21:58

Daimler: Absatzplus und Gewinne

Rekordzahlen in fast allen Bereichen und sehr gute Aussichten lassen Daimlerchef Dieter Zetsche strahlen wie einen frisch polierten Mercedesstern. Annähernd zwei Millionen Autos hat der Konzern verkauft. Im Vergleich zum Krisenjahr liegt das Absatzplus bei zwölf Prozent – und das, obwohl der Verkauf für den Kleinwagen "smart" weiter nicht richtig anläuft. Unterm Strich schreibt Daimler für das vergangene Jahr einen Gewinn von 4,7 Milliarden Euro. 2009 hat die Bilanz noch ein Minus von mehr als 2,5 Milliarden Euro ausgewiesen. "In Summe hat Daimler 2010 ein glänzendes Comeback hingelegt. Wir haben gezeigt, was in uns steckt und wir bleiben auch 2011 auf dem Gas", so Zetsche. Das erklärte Ziel des Konzerns sei es, das erreichte Erfolgsniveau nachhaltig zu sichern und – wo immer möglich - weiter zu steigern.

"Euphoriebremse" nach Absatzboom

Das Hauptgeschäft macht der Konzern mit seiner Kernmarke Mercedes. Wie alle sogenannten Premiummarken aus Deutschland haben sich die Modelle gerade in den Vereinigten Staaten sowie in China glänzend verkauft. Nach dem Absatzboom im vergangenen Jahr treten die Hersteller jedoch ein wenig auf die Euphoriebremse. Der Markt in Westeuropa ist weitgehend gesättigt, in den USA gewinnen GM, Ford sowie Chrysler wieder an Fahrt und die Hersteller aus Südkorea beziehungsweise Japan setzen zur nächsten Offensive an. Hinzu kommt, dass das Wachstum in China nachlässt und zumindest Peking die Zulassungen von Neuwagen drastisch reduziert - die Straßen sind völlig überlastet.

Grund zu Optimismus

Trotzdem bleiben die Hersteller und mit ihnen die Zulieferbetriebe optimistisch, so auch Daimlerchef Dieter Zetsche. Zwar dürfte sich das Wachstum von Weltwirtschaft und Automobilnachfrage leicht abschwächen, trotzdem spreche aus heutiger Sicht vieles dafür, dass die Automobilindustrie im laufenden Jahr weltweit mehr Pkw verkaufen werde, als je zuvor. "Wir haben also Grund zu Optimismus – auch langfristig", so Zetsche.

Durchstarten mit Hybridmodellen und Elektromotor

Diesen langfristigen Erfolg sichern sollen der Branche aufstrebende Märkte: Neben China sind das Indien, Brasilien und Russland. Vom Klein-Pkw bis zum Lkw sind weiter hohe Absatzzahlen möglich. Auf allen Märkten durchstarten wollen die Hersteller mit neuen Antrieben. Ab dem kommenden Jahr soll die Zahl der Modelle mit Hybrid- oder reinem Elektromotor sukzessive steigen.

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