Betrifft: Geschichte
Alles Andere als ein Samba. Zur Geschichte Brasiliens. Mit Christian Frauenberger, Politikwissenschaftler und Romanist. Gestaltung: Robert Weichinger
7. Februar 2012, 17:55
1494 teilten Portugal und Spanien im Vertrag von Tordesillas die Neue Welt unter sich auf. 1500 sollte Admiral Pedro Alvares Cabral eine Expedition nach Indien führen, landete jedoch in Brasilien. Das Zeitalter der "Entdeckung" begann damit auch für Brasilien. Es wurde das einzige lateinamerikanische Land, das Sprache und Kultur aus Portugal übernahm. Die Portugiesen brachten auch afrikanische Sklaven zur Arbeit auf den Zuckerrohrplantagen ins Land. Schon kurz darauf fiel der Entschluss zur Kolonisierung Brasiliens, um französischer Besiedlung zuvorzukommen. 1549 wurde die erste Hauptstadt Salvador de Bahia gegründet.
Während der Napoleonischen Kriege, flüchtete König João VI. vor der anrückenden französischen Armee aus Portugal und richtete seine Residenz in Rio de Janeiro ein. João kehrte 1820 nach Portugal zurück und bestimmte seinen Sohn zum Regenten in Brasilien. Als Portugal versuchte, die Kolonialherrschaft in Brasilien neu zu etablieren, erklärte der Prinz am 7. September 1822 die Unabhängigkeit Brasiliens und machte sich selbst zum Kaiser von Brasilien. Er nannte sich Pedro I. Bedrängt vom Parlament, dankte Pedro I schließlich zugunsten seines fünfjährigen Sohnes, Pedro II., ab. Nach einem militärischen Aufstand endete dessen Regentschaft. Die Ausrufung der Republik änderte nichts daran, dass lange Zeit hindurch das Militär das Land beherrschte.
Während des Ersten Weltkrieges stand Brasilien auf Seite der Alliierten, ebenso im Zweiten Weltkrieg. Erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts endete die Periode der Militärregierungen. 2003 wurde Luiz Inácio Lula da Silva, ein ehemaliger Gewerkschaftsführer und Fabrikarbeiter, weithin bekannt unter dem Namen Lula, Brasiliens erster Arbeiter-Präsident. Er versuchte den Spagat aus Sparprogramm und sozialer Unterstützung für die Ärmsten.
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