Angriffe auf Tierschützer
Japanischer Walfang unterbrochen
Der kommerzielle Walfang ist seit 1986 verboten. Seither betreibt Japan seinen Walfang jeden Winter unter dem Deckmantel der Wissenschaft. Auch dieses Jahr sollten wieder 850 Wale getötet werden. Doch eine Organisation von Walfang-Gegnern stört diese Aktivitäten und hat nun die Japanische Walfangflotte dazu gebracht, den jährlichen Fang vorübergehend zu beenden.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal 16.02.2011
Fang vorübergehend eingestellt
Die Aktivisten der in den USA angesiedelten Organisation Sea Shepherd sind mit ihren Booten seit Jahren die ständigen Begleiter der japanischen Walfangflotte. Sie behindern auf alle mögliche Weise das Töten und an Bord bringen der Tiere. Dies sei schließlich zu einem Sicherheitsrisiko geworden, sagt die japanische Regierung, und der jährliche Fang werde nun vorübergehend eingestellt. Schon im Vorjahr konnten nur halb so viele Wale getötet werden wie angestrebt.
"Wissenschaftlicher Zweck"
Der so genannte wissenschaftliche Walfang wurde erfunden, nachdem der kommerzielle Walfang 1986 weltweit verboten wurde. Er soll dazu dienen, Wale aus den Japanischen Fischgründen zu entfernen. Die skurrile Begründung: es gebe zu viele Wale, die den Menschen die Fische weg fressen. Das Fleisch der wissenschaftlich gefangenen Wale landet allerdings auch weiterhin auf den Tellern zahlungskräftiger Japaner.
Japanische Tradition
Der Walfang sei eben eine kulturelle Tradition, so wird auch argumentiert. Japan versteht nicht, dass sich Europäer und Amerikaner so darüber aufregen, wo sie doch selbst jedes Jahr Milliarden von Tieren essen, die zum Teil auf sehr grausame Weise gehalten und getötet werden. Die Tierschutz-Aktivisten der Organisation Sea Shepherd sind für sie Terroristen. Ob der Walfang dieses Jahr noch einmal fortgesetzt wird, ist noch nicht entschieden. Die Saison in der Antarktis endet erst im März.