Ars-Electronica-Leiter Gerfried Stocker im Gespräch

Aufstand mithilfe sozialer Netzwerke

Das Medienfestival Ars Electronica widemt sich seit 1979 der digitalen Revolution und den Auswirkungen des Internet auf Politik und Gesellschaft. Seit 2006 vergibt der Prix Ars Electronica auch eine Goldene Nica für die spannendsten social networks und digital communities weltweit.

Kulturjournal, 16.02.2011

Im Interview mit Regina Patsch spricht Gerfried Stocker über Internet, facebook, Blogger und die gesellschaftspolitische Kraft der social networks.

Nach Tunesien und Ägypten sind nun seit Tagen auch die Menschen in andere Nahoststaaten wie Bahrain oder Jemen auf den Straßen und fordern Brot und politischen Wechsel. Und auch im Iran spitzt sich die Situation für die Opposition zu.

Belächelt, kritisiert, in Hollywood verfilmt und von der internationalen Politik unterschätzt: Das war bis zu den Volksaufständen in Tunesien und Ägypten die "Generation facebook", die Generation "Gefällt mir, find ich gut", eine neue Jugendkultur weltweit. Angeregt und organisiert über Blogs, Internetzeitungen, über Twitter und facebook mit anderen verbunden, gehen plötzlich Hunderttausende junge, zum Großteil gut ausgebildete, aber chancenlose Menschen auf den Straßen. Und sind erfolgreich.

Die amerikanische Regierung fragt ihre Geheimdienste, warum sie diese Bewegung nicht erkannt haben, auch der für den Oscar gehandelte Hollywoodstreifen "The Social Network" erzählt von der "Gefällt mir"-Welt und nichts von der politischen Sprengkraft, die solche Netzwerke entfalten können.

Anders das Medienfestival Ars Electronica, das seit 1979 von der digitalen Revolution und den Auswirkungen des Internet auf Politik und Gesellschaft redet. Seit 2006 vergibt der Prix Ars Electronica auch eine Goldene Nica für die spannendsten social networks und digital communities weltweit.

Übersicht