Von Stoffflüsse und Stoffumwandlungen

Verständnis von Umweltprozessen

Anlässlich des internationalen Jahr der Chemie beantworten Expertinnen und Experten der Fakultät für Chemie an der Universität Wien eine Frage zur Chemie. Heute Regina Krachler zur Frage: "Wie kann Chemie beim Verständnis von Umweltprozessen helfen".

"Die Chemie versucht stoffliche Prozesse auf der molekularen Ebene zu verstehen. Wie reagieren die Moleküle miteinander? Dieses Verstehen auf der molekularen Ebene ist sehr wichtig, wenn man Prozesse in der Umwelt untersucht."

Wie gewinnt man da Verständnis, von der Umwelt? Was bringt dieses Verständnis?

"Die Luft, das Wasser, der Boden, die sind nicht einfach nur da, sondern die müssen ständig regeneriert werden. Dafür zuständig sind physikalisch-chemische Prozesse und auch biologische Prozesse. Diese Vielzahl von Stoffflüssen und Stoffumwandlungen ergibt ein kompliziertes, vernetztes Wirkungsgefüge. Wenn der Mensch, ohne Rücksicht auf dieses Wirkungsgefüge, frei setzt oder Ökosysteme zerstört, dann beeinflusst er die Stoffflüsse und das kann zu lebensfeindlichen Bedingungen führen, regional und global. Um diesem Problem zu begegnen sind Maßnahmen notwendig. Meistens ist es die Frage: Welche Maßnahme ist die richtige? Hier kann die Umweltchemische Forschung helfend eingreifen. Im Idealfall würde die umweltchemische Forschung dazu führen, dass konkrete Handlungsanweisungen dann vorhanden sind. Soll ich zum Beispiel dem Klimawandel begegnen, indem ich Sulfatpartikel in die Stratosphäre schicke oder wir dürfen keine Flurchlorkohlewasserstoffe in die Atmosphäre freisetzen weil ansonsten die Ozonschicht geschädigt wird", sagt Regina Krachler.