Entwicklung für 2011 noch nicht abschätzbar

Ölpreis treibt Inflation in die Höhe

Die Preise sind im Jänner wieder deutlich gestiegen. Die Inflation war so hoch wie zuletzt im Oktober 2008. Im Jänner hat die Inflationsrate 2,4 Prozent betragen, sagt die Statistik Austria. Der wichtigste Grund dafür ist, dass Benzin, Diesel, und Heizöl deutlich teurer geworden sind.

Mittagsjournal, 28.02.2011

Prognose für 2011 "höchst unsicher"

Tanken und Heizen, das fällt bei der Inflation im Jänner ordentlich ins Gewicht. Ohne die gestiegenen Treibstoff- und Heizölpreise wäre die Inflation nur 1,6 statt 2,4 Prozent. Wobei sich hier auch die Mineralölsteuer bemerkbar macht, die die Regierung mit Jänner erhöht hat. Dementsprechend vorsichtig ist der oberste Statistiker des Landes, Konrad Pesendorfer von der Statistik Austria, wenn es darum geht, die Inflation für das gesamte Jahr 2011 vorherzusagen. Vor kurzem hat das Institut für höhere Studien 2,4 Prozent für das heurige Jahr vorhergesagt, doch Konrad Pesendorfer will sich auf keine konkrete Zahl einlassen: "Es ist momentan eine Situation auf den internationalen Rohstoffmärkten, bei der sich jegliche Prognose nur höchst unsicher treffen lässt."

Warenkorb wird umgeräumt

Um die Inflation zu berechnen, schauen sich die Experten immer einen sogenannten Warenkorb an - das sind aktuell fast 800 Waren und Dienstleistungen. Dieser Warenkorb wird regelmäßig erneuert - und das ist auch jetzt wieder passiert. Die Statistiker haben neue Waren aufgenommen, zum Beispiel Navigationsgeräte für das Auto, oder Holzpellets für moderne Holzheizungen. Waren, die an Bedeutung verloren haben, sind aus dem Warenkorb geflogen - wie zum Beispiel Farb-Negativ-Filme, weil mittlerweile die meisten Menschen in Österreich schon mit Digitalkameras fotografieren, oder Spannteppiche. Um möglichst genau herauszufinden, wofür die Österreicherinnen und Österreicher ihr Geld ausgeben, haben die Statistiker über 6.000 Haushalte befragt. Nur so lässt sich feststellen, welche Waren und ihre Preise wie stark ins Gewicht fallen.

Gefühlte Inflation deutlich höher

Dass es trotzdem oft so ist, dass die gefühlte Inflation höher ist, als der berechnete Wert, ist für die Statistiker leicht erklärt. Was die Menschen regelmäßig, also wöchentlich im Supermarkt einkaufen, oder das regelmäßige Tanken, das ist in einem sogenannten Mini-Warenkorb erfasst. Und bei diesem Mini-Warenkorb ist die Inflation deutlich höher, sagt Konrad Pesendorfer: "Im Dezember hat der Mini-Warenkorb, also der wöchentliche Einkauf, 4,9 Prozent Inflation gezeigt." Das ist doppelt so hoch wie die normale Rate. Wenn man aber alles einberechnet, also zum Beispiel den Preis für einen neuen Fernseher, oder Telefonieren, dann sinkt die Inflation wieder auf den Wert von 2,4 Prozent.

Ölpreis bedingt Inflation

Unterm Strich bleibt aber: Die Inflation ist im Jänner so hoch wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr. Und wenn der Ölpreis hoch bleibt, dann werden wir das auch bei der Inflation ordentlich spüren.