Jubiläumsschau im Archäologiemuseum Bozen

Sonderschau "Ötzi 20"

Vor knapp 20 Jahren wurde die Gletschermumie Ötzi gefunden. Das Archäologiemuseum in Bozen widmet dem Mann aus dem Eis zu diesem Jubiläum die Sonderschau "ÖTZI 20".

Am 19. September 1991 verfolgten Menschen in aller Welt die Bergung eines fast vollständig erhaltenen Menschen aus der Kupferzeit. Die Entdeckung war eine Sensation. Er hat 5.300 Jahre in einem Gletscher der Ötztaler Alpen fast unversehrt überdauert.

Ein Fenster in die Vergangenheit

Die gut erhaltene Gletschermumie öffnet den Forschern ein wertvolles Fenster in die Vergangenheit, erklärt der Leiter des Institutes für Mumienforschung Albert Zink von der europäischen Akademie in Bozen.

"Wir hoffen sogar Erkenntnisse zu gewinnen, die sogar nützlich für die heutige Zeit sind. Wenn wir zum Beispiel Anlagen finden für Zivilisationskrankheiten, wie Artherosklerose, Diabetes, Herzerkrankungen, dann können wir vielleicht diese Informationen nutzen um diese Krankheiten besser zu verstehen und vielleicht einmal besser zu bekämpfen", sagt Zink.

Noch lange nicht alles entdeckt

Auch nach 20 Jahren sind die Forschungen an der Gletscherleiche nicht abgeschlossen. Festgestellt werden konnte, dass Ötzi durch einen Pfeil umkam. Derzeit werden an der europäischen Akademie die genaueren Umstände seines Todes erforscht:

"Wir haben beispielsweise letztes Jahr, im Herbst, eine Probe im Gehirn entnommen um zu verstehen ob er eine Gehirnblutung hatte und zusätzlich zum Pfeil einen Schlag auf den Kopf bekommen hat. Vor allem untersuchen wir gerade die gesamte DNA, das gesamte Erbgut des Mannes aus dem Eis, was uns sehr viel darüber sagen wird, ob er noch Nachfahren hat, ob er bestimmte Krankheiten hatte und wie er noch genauer ausgesehen hat", hofft Zink.

Eine neue lebensechte Rekonstruktion von Ötzi wurde gestern im Bozner Archäologiemuseum präsentiert. Die Ausstellung ist bis zum 15.Jänenr 2012 geöffnet.

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Archäologiemuseum Bozen – "Ötzi 20"