Biologisch abbaubare Alternativen

Plastik-Obstsackerl vor dem Aus

In Österreich soll es künftig weniger Plastiksackerl in den Lebensmittelgeschäften geben, jährlich landen rund 1.500 Tonnen Obstsackerl auf dem Müll, eine Alternative sollen nun biologisch abbaubare Obstsackerl bieten, möglicherweise ist das ein erster Schritt in Richtung Plastiksackerlverbot.

Abendjournal, 02.03.2011

"Bio statt Plastik"

Ab April will das Umweltministerium die neuen biologisch abbaubaren Obstsackerl sechs Monate lang testen. Das gemeinsam mit dem Lebensmittelhandel gestartete Pilotprojekt ist ein Bereich von Umweltminister Belakovichs 5-Punkteprogramm "Bio statt Plastik" - dazu gehört u.a. die Suche nach Alternativen für PlastikTRAGEtaschen - und eine Diskussion auf EU-Ebene über ein generelles Verbot, das Thema sei aber komplex, so Berlakovich, denn man müsse zuerst eine Ökobilanz ziehen.

Müllverbrennung braucht Plastik

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass Plastiksackerl zum Beispiel in Wien für Müllverbrennungsanlagen gebraucht werden, um die notwendigen Temperaturen zu erreichen und nicht Öl zuführen zu müssen. Das lässt Berlakovich nicht gelten.

Nein zu generellem Verbot

In der Wirtschaftskammer ist man sowieso skeptisch, sagt Lebensmittel-Handelsobmann Julius Kiennast, der das Biosackerl heute mit Berlakovich präsentiert hat: das Plastiksackerl an sich sei nicht schlecht. Er will vorläufig kein generelles Verbot. Zuerst solle geprüft werden und man müsse Alternativen finden.

Frage des Preises

Eine Rolle dürfte da auch die Preisfrage spielen - das bisherige Obstsackerl ist gratis, beim neuen ist das noch nicht fix. ganz kostenlos wird es wohl nicht gehen - aber, so Kiennast, der Konsomunt sollte nachhaltig denken und sagen, das kostet etwas. Über einen Preis soll in den nächsten Tagen entschieden werden.