Frauenministerin in ORF-Pressestunde

Heinisch-Hosek: Mindestlohn ausweiten

Einen Mindestlohn von 1.300 Euro für möglichst viele Berufsgruppen, vor allem in jenen, die von Frauen dominiert werden - das hat Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) in der ORF Pressestunde gefordert.

Mittagsjournal, 06.03.2011

Mindestlohn ausweiten

Zwei Tage vor dem Frauentag gibt sich Frauenministerin Heinisch-Hosek kämpferisch. Sie will, dass der Mindestlohn endlich auch umgesetzt wird, allerdings nicht per Gesetz. Das liege in der Autonomie der Sozialpartner, das zu verhandeln, so Heinisch-Hosek. Im Handel, im Reinigungsgewerbe und im Pflege- und Gesundheitsbereich sei der Mindestlohn von 1.300 Euro brutto bereits erreicht. Nun will die Ministerinen mit den Sozialpartnern über die Ausweitung auf Friseure und Friseurinnen, Bäcker und Bäckerinnen sprechen.

"In Männerbünde hineindrängen"

Frauen nach vorne bringen will Heinisch-Hosek aber auch in Spitzenpositionen. Über Quoten müsse noch verhandelt werden, Potential etwa für Aufsichtsratspositionen sei aber reichlich vorhanden: "Auf der zweiten und dritten Ebene haben wir wirklich gut ausgebildete Frauen. An der Spitze sind es noch zu wenig." Die Frauen müssten "in die Männerbünde hineindrängen", fordert Heinisch Hosek.

Pension, Obsorge, Beamte

Auf der Bremse steht die Frauenministerin bei der Angleichung des Pensionsalters von Männern und Frauen, das werde erst 2034 der Fall sein und dann 65 Jahre betragen. In der ORF Pressestunde spricht sich Heinisch-Hosek weiters gegen eine Automatik bei der gemeinsamen Obsorge für Kinder nach Trennungen aus und hält eine umfassende Beamten-Dienstrechtsreform derzeit für nicht finanzierbar.