Lage bleibt ernst
Japan: Verzweifelte Löschversuche
Von Hubschraubern wurde Wasser in die überhitzten Lagerbecken für Brennstäbe über dem Atomkraftwerk Fukushima abgeworfen. Auch Wasserkanonen kamen zum Einsatz. Doch ob all das geholfen hat, die Gefahr eines weiteren Austritts von Strahlung einzudämmen, ist unklar.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 17.03.2011
Hubschrauber über zerstörtem Atomkraftwerk
Immer wieder fliegen Hubschrauber über das zerstörte Kraftwerk. Das Ziel: Wasser genau in jenes schon fast ausgetrocknete Becken zu werfen, in dem alte Brennstäbe gelagert sind, die sich nun zunehmend aufheizen. Doch Fernsehbilder zeigen es: Das Becken aus großer Höhe zu treffen, ist schwierig, das meiste Wasser wird vom Wind vertragen. Die Betreibergesellschaft des Kraftwerks spricht dennoch von einem Erfolg: "Wir glauben, wir haben eine kleine Menge Dampf vom Brennstablager-Becken bei Reaktor 3 aufsteigen gesehen, nachdem das Wasser abgeworfen wurde, und das würde bedeuten, dass
das Wasser einen Kühleffekt gehabt hat", so ein Sprecher der Betreibergesellschaft.
Keine Details
Genauere Angaben macht er nicht, und auch Japans Ministerpräsident Naoto Kan verrät keine Details: "Die Auswirkungen des Unglücks weiten sich aus, und es gibt vieles, worum man sich jetzt kümmern muss. Die Regierung wird tun, was sie kann, um mit der Situation fertig zu werden", so Kan. Wie ist die Lage im Kraftwerk also wirklich? Hat der heutige Tag eine Verbesserung gebracht oder nicht? Die japanische Regierung sagt es nicht.
Ausland zunehmend besorgt
Und von der internationalen Atomenergieorganisation in Wien heißt es nur, die Lage bleibe sehr ernst, aber es hat keine bedeutende Verschlechterung seit gestern gegeben. Im Ausland ist man jedenfalls zunehmend besorgt, auch in den USA: "Die Situation ist ernster als in Three Miles Island, beim schwersten Atomunfall der US-Geschichte", sagt US-Energieminister Chu.
Erste Demonstration in Tokio
Und in Tokio gehen erstmals japanische Atomkraftgegner auf die Straßen. Nur eine Nachricht ist heute positiv: Die Wettervorhersage: Der Wind trägt die strahlenden Partikel auch weiter aufs offene Meer.