Keine Unterschiede zwischen Physik, Chemie, Biologie

Nanotechnologie hebt Grenzen auf

Unter einer kritischen Größe im Nanometerbereich verändern alle chemisch definierten festen und flüssigen Stoffe ihre physikalischen und chemischen Eigenschaften. Bei besonders kleinen Teilchen bestehen Risiken in der Wechselwirkung mit lebenden Organismen.

Bei den Auer von Welsbach Lectures in der österreichischen Akademie der Wissenschaften sprach der deutsche Chemiker Günter Schmid über Chancen und Risiken der Nanotechnologie. Ob sich Nanotechnologie negativ auf den Organismus auswirkt, hängt von vielen Faktoren ab, sagt der Chemiker von der Universität Essen-Duisburg.

"Erstens vom Material, es ist nicht egal ob sie Silberpartikel haben oder Aluminiumoxid oder Titandioxid und dann für jede Stoffsorte ganz entscheidend von der Größe. Wechselwirkungen mit lebenden Organismen sind zu erwarten, wenn die Größe der Partikel mit Zellkomponenten, DNA oder anderen Zellkomponenten kompatibel ist, dass die zusammen passen. Dazu kommt, dass auch die Chemie zwischen den beiden Teilchen 'stimmen' muss. Das heißt, sie müssen sich anziehen und dann können solche Partikel Schaden anrichten", sagt Schmid.

Die Nanopartikel könnten zum Beispiel einzelne Zellkomponenten blockieren oder oxidativen Stress auslösen. Bevor man Nanopartikel in der Medizin einsetzt, sagt Prof. Schmid, solle man daher die Giftigkeit genau untersuchen. "Meine Meinung dazu ist, man sollte mit jeder Größe und jedem neuem Material, das man herstellt, so vorsichtig sein, wie mit jeder anderen neuen chemischen Verbindung."

Die Medizin sei in den nächsten 10 bis 20 Jahren ohne Nanotechnologie nicht vorstellbar, sagt der Chemiker Schmid. Er ist überzeugt, dass eine neue Ära in der Medizin durch die Nanotechnologie eingeläutet wird.

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Österreichische Akademie der Wissenschaften - Chancen und Risiken der Nanotechnologie