Vor 150 Jahren begann der "Civil war"

Der Amerikanische Bürgerkrieg

Der amerikanische Bürgerkrieg dauerte von 1861 bis 1865. In diesen vier Jahren starben rund 800.000 Menschen. Das sind mehr Todesopfer, als die USA in all ihren anderen Kriegen zusammengerechnet zu beklagen hatten.

Manche bezeichnen den Civil war als den ersten "modernen" Krieg, und das ist alles andere als eine Auszeichnung: Es war das bislang blutigste Dauergemetzel der Kriegsgeschichte.

Zwar hatten schon europäische Konflikte wie der Krimkrieg oder die berüchtigte Schlacht von Solferino um die Jahrhundertmitte die katastrophale Wucht moderner Waffentechnik gezeigt, doch die Hochrüstung der beiden amerikanischen Kriegsparteien übertraf alles: Schießen im Sekundentakt, Frontbewegungen mittels Eisenbahn, das Ganze mit der noch jungen Fotografie abgebildet und dokumentiert - ein modernes Morden eben.

Zum Anlass: Die Südstaaten wollten vor allem ihre Rechte als Einzelstaaten gegenüber der Zentralgewalt bewahren. Während sich die Nordstaaten zur modernen Industriegesellschaft mit Arbeitgebern, Lohnarbeitern und Konsumenten entwickelten, blieben die Südstaaten nur durch ihre billigen Arbeitskräfte, die Sklaven konkurrenzfähig.

Jahrzehntelang schwelte schon ein Konflikt zwischen den beiden Gesellschaftssystemen, der mit der Wahl des Republikaners Abraham Lincoln zum Präsidenten eskalierte. Die Südstaaten traten aus der Union aus, bildeten die Konföderation, und begannen den Krieg gegen die überlegene nördliche Union.

Lincoln wollte die Sklaverei anfangs dem Süden gar nicht wegnehmen. Das geschah erst nach dem Sieg der Union 1865. Die nördliche Form des Amerikaner-Seins mit freizügigem Kapitalismus hatte gesiegt.

Wer auf den südstaatlichen Feudalismus gesetzt hatte wie etwa der südliche Nachbar, der Habsburgerkaiser Maximilian von Mexiko stürzte ebenfalls. Begonnen hatte dieses Geschehen vor exakt 150 Jahren mit der Beschießung von Ford Sumter durch die Südstaaten am 12. April 1861.