Regiegrößen zum Abschied
Pereiras letzte Saison in Zürich
Für die letzte Saison vor seinem Abgang zu den Salzburger Festspielen hat der Zürcher Opernhaus-Direktor Alexander Pereira zahlreiche Highlights ins Programm 2011/2012 geholt. Er habe "Etliches" realisieren können, das ihm schon jahrelang am Herzen gelegen sei, so Pereira bei der Präsentation des Spielplans.
8. April 2017, 21:58
Dazu gehört das Künstlerdrama "Palestrina" von Hans Pfitzner, das zuletzt in den 1960ern am Opernhaus Zürich zu sehen war. Ingo Metzmacher dirigiert, Jens-Daniel Herzog führt Regie. Und auch sonst finden sich zahlreiche prominente Namen auf den Besetzungszetteln der Spielzeit.
Kulturjournal, 13.04.2011
20 Jahre Einsatz für "Fürst Igor"
Als Neuinszenierungen gibt es unter anderem Dmitri Schostakowitschs "Die Nase". Am Pult findet sich hier Ingo Metzmacher, wobei der Regiestuhl mit Peter Stein keinesfalls minder prominent besetzt ist. Auch für die als Komödie inszenierten Wagner'schen "Meistersinger von Nürnberg" konnte mit Harry Kupfer eine bekannte Regiegröße gewonnen werden. Burgtheater-Intendant Matthias Hartmann kehrt kurzzeitig an seine alte Wirkungsstätte zurück, wo er einst als Zürcher Schauspielhausdirektor firmierte, und inszeniert "Mathis der Maler" von Paul Hindemith.
Für die Donizetti-Einakter "I pazzi per progetto" und "Le convenienze ed inconvenienze teatrali" konnte Martin Kusej, designierter Intendant des Bayerischen Staatsschauspiels, gewonnen werden. Bei Giuseppe Verdis "Don Carlo" wird hingegen Sven-Eric Bechtolf Regie führen, während die musikalische Leitung Zubin Mehta innehat. Und hinter der Oper "Fürst Igor" von Alexander Borodin "renne ich seit 20 Jahren her", unterstrich Pereira. Nun kommt sie als Koproduktion mit Hamburg nach Zürich. Heinz Spoerli choreographiert die Tänze, während der noch amtierende Intendant der Bregenzer Festspiele, David Pountney, die Regie führt.
Zwei Othellos
Gaetano Donizettis "Poliuto" wird das erste Mal in der Schweiz inszeniert, unter musikalischer Leitung von Nello Santi. Für Mozarts "Entführung aus dem Serail" wird Adam Fischer den Taktstock schwingen, während Thomas Langhoff die Regie übernimmt. Ansonsten "othellot" es ziemlich im Zürcher Opernhaus. Neuinszenierungen sind sowohl von Verdis "Otello" wie auch Gioachino Rossinis "Otello ossia il moro die Venezia" geplant. Während für Verdi unter anderen Thomas Hampson verpflichtet wurde, kommt bei Rossini Cecilia Bartoli zum Einsatz.
Mit der Uraufführung von "Die Stadt der Blinden" des 32-jährigen deutschen Komponisten Anno Schreier steht auch ein Auftragswerk des Opernhauses am Programm, nachdem Schreier 2008 den Kompositionswettbewerb "Teatro minimo" gewonnen hatte. Der Komponist baut auf dem gleichnamigen Roman des portugiesischen Literatur-Nobelpreisträgers Jose Saramago auf, wobei Kerstin Maria Pöhler für das Libretto verantwortlich zeichnet.
Choreographische Uraufführungen
Auch der abtretende Ballettmeister Heinz Spoerli möchte zum Abschied noch einige Glanzlichter setzen. Mit Jiri Kylians "27'52" ist ein Pas de deux projektiert. Eingeplant ist überdies William Forsythes "The Vertiginious Thrill of Exactitude" zur Musik von Schuberts 9. Symphonie. Choreographische Uraufführungen sind hingegen "Quartett" von Spoerli zu Antonin Dvoraks "Amerikanischem Quartett" und "Don Juan" mit Musik von Christoph Willibald Gluck.
Als letzte Vorstellung in Pereiras Verantwortung ist am 8. Juli 2012 Verdis "Falstaff" als Wiederaufnahme vorgesehen. Er werde versuchen, sich an diesem Tag "als Statist irgendwo reinzubringen", kündigte Pereira an.
Text: APA, Red.