Lukaschenko: Täter verhaftet

Anschlag in Minsk angeblich aufgeklärt

Nur zwei Tage nach dem Bombenattentat in der weißrussischen Hauptstadt Minsk verkündete Präsident Lukaschenko, dass der Fall angeblich aufgeklärt ist und die Täter verhaftet wurden. Wie glaubwürdig diese Aussage ist, bleibt offen. Bei dem Anschlag wurden 12 Menschen getötet und zweihundert verletzt.

Abendjournal, 13.04.2011

Lukaschenko: KGB erfolgreich

In Minsk ist heute alles erstaunlich schnell gegangen. Der weißrussische Präsident: Es sei eine glänzende Operation des weißrussischen KGB gewesen, erklärte Lukaschenko stolz der Öffentlichkeit. In der Früh hätten die Täter ein Geständnis abgelegt. Die Männer sollen sich auch zu früheren Anschlägen bekannt haben. Lukaschenko kündigte an, dass nun aber auch Vertreter der Opposition vernommen werden. Schließlich suche man nach den Hintermännern der Tat. Der weißrussische Präsident sprach auch von einer „Fünften Kolonne“, offenbar will Lukaschenko auf diese Weise den Verdacht auf ausländische Geheimdienste lenken, die angeblich an der Destabilisierung des Landes arbeiten.

Die Bevölkerung warnte Lukaschenko vor Panikmache, wer Gerüchte über Devisen- und Lebensmittelknappheit in Umlauf bringe, müsse mit hohen Strafen rechnen. Dass die Bevölkerung derzeit tatsächlich versucht, ihr Erspartes in Dollar und Euro zu wechseln, ist aber nicht Folge einer Panikmache, sondern spricht eher für den Realitätssinn der Sparer.

Bevölkerung eingeschüchtert

Mit Lukaschenkos Auftritt heute hat sich rascher als erwartet die Befürchtung der demokratischen Opposition in Weißrussland bestätigt. Der Präsident nützt den Anschlag um die Bevölkerung einzuschüchtern und zu warnen, gleichzeitig bietet ihm der Anschlag einen Vorwand erneut gegen die Opposition vorzugehen. Den wahren Hintergründen ist man heute aber wohl kaum einen Schritt näher gekommen.