Neues Sortenhandbuch des Vereins "Arche Noah"

Förderung alter Gemüse- und Obstsorten

In der Landwirtschaft reduziert sich der Anbau weltweit auf immer weniger Arten und Sorten. Der Verein "Arche Noah" setzt sich seit Jahren dafür ein, die Artenvielfalt zu fördern und vom Aussterben bedrohte Pflanzen zu erhalten.

In der Landwirtschaft reduziert sich der Anbau weltweit auf immer weniger Arten und Sorten. Der Verein "Arche Noah" setzt sich seit Jahren dafür ein, die Artenvielfalt zu fördern und vom Aussterben bedrohte Pflanzen zu erhalten.

Die Vielfalt ist spärlich geworden in den vergangenen 100 Jahren: 75 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzpflanzen sind laut FAO, der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft, im letzten Jahrhundert verschwunden. In Österreich beispielsweise wuchsen um das Jahr 1900 gut 3.000 Apfelsorten, heißt es von "Arche Noah - Gesellschaft für die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt und ihre Entwicklung"- heute seien es nur mehr 400 bis 500 Apfelsorten, von denen wiederum nur eine geringe Auswahl im Supermarkt erhältlich ist.

Alte Sorten haben oft Vorteile

Dass es sich lohnt, auf alte Sorten zu setzen, zeigt sich immer wieder, schildert Beate Koller, Botanikerin und Geschäftsführerin von "Arche Noah" in Schiltern in Niederösterreich, anhand eines Beispiels: Vor gut 25 Jahren habe ein Landwirt im nördlichen Waldviertel lokale Zwiebelsorten vor dem Verschwinden bewahrt

"Obwohl damals sehr, sehr viele Betriebe auf Hybridsorten umgestiegen sind, in der Gegen um Laa wird auch für den Weltmarkt produziert. Es hat sich aber in den letzten Jahren gezeigt, wo es immer wieder sehr trockene und heiße Sommer gab, dass die Hybridsorten, und das sagen die Bauern selbst, nicht so gut damit zu Recht gekommen sind. Da war man froh wieder auf die Regionalsorten zurückgreifen zu können", sagt Koller.

Mittlerweile ist die "Laaer Zwiebel" zur geschützten Marke geworden. Und egal ob Zwiebel, Apfel, Kartoffel oder Kräuter: damit Seltenes erhalten bleibt, hat "Arche Noah" ein neues Sortenhandbuch herausgebracht; darin nachzulesen, wo in Österreich welche an sich nicht mehr erhältlichen Sorten angebaut und auch vertrieben werden. Derzeit nämlich deckt laut UN-Landwirtschaftsorganisation nur ein Dutzend Pflanzenarten den Großteil des Ernährungsbedarfs der Weltbevölkerung - allen voran Weizen, Reis und Mais.

Service

Arche Noah –Sortenhandbuch
Arche Noah - Broschüre zur Kulturpflanzen-Vielfalt

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