Schon 200 Tote

Syrien: Proteste gehen weiter

In Syrien haben auch an diesem Freitag wieder Zehntausende quer durch das Land gegen die Staatsmacht demonstriert. Die Menschen auf den Straßen trotzen der brutalen Gewalt, die das syrische Regime anwendet, um die vier Wochen dauernden Proteste zum Schweigen zu bringen. Laut Menschenrechtsorganisationen haben bisher 200 Demonstranten ihren Widerstand mit dem Leben bezahlt.

Abendjournal, 15.04.2011

Demonstrationen in vielen Städten

In Daraa, wo die Proteste vor vier Wochen begonnen haben, haben sich auch heute wieder ein paar tausend Menschen auf dem zentralen Platz versammelt. Dies berichtet ein Aktivist, der anonym bleiben will, der französischen Agence France Press. Auch in Banias, wo es vorgestern Tote, Verletzte und hunderte Verhaftungen gab, in vielen anderen Städten und im kurdischen Norden Syriens sollen nach den Freitagsgebeten tausende für Freiheit und poltische Mitsprache demonstriert haben.

Land komplett isoliert

Berichte über neues Blutvergießen gibt es bis jetzt nicht. Doch was in Syrien passiert, lässt sich kaum verifizieren. Das Regime von Präsident Assad hat das Land isoliert, Internet und Mobilfunk werden abgedreht, Journalisten behindert, verhaftet, nicht mehr ins Land gelassen. Assad verspricht Reformen, realisiert sie nicht und schickt dafür Polizei und Syriens berüchtigten Geheimdienst aus, um den Aufruhr zu ersticken.