Ehrenhauser geht im Streit

Hans-Peter Martin auf EU-Liste wieder alleine

Bei der Liste des EU-Abgeordneten Hans Peter Martin gibt es wieder einmal gröbere Streitereien. Hans-Peter Martin und sein bisheriger Mitstreiter Martin Ehrenhauser haben sich getrennt, der eine sagt, er sei ausgestiegen, der andere, er habe ihn hinausgeworfen.

Mittagsjournal, 16.04.2011

Von drei auf eins reduziert

Vor knapp zwei Jahren war die Welt für die Liste Hans-Peter Martin noch in Ordnung. Fast 18 Prozent Zustimmung bei der EU-Wahl und drei Mandate im EU-Parlament. Mittlerweile ist Hans-Peter Martin aber alleine, denn eine Mitstreiterin, Angelika Werthmann ist bereits im Sommer vergangenen Jahres aus der Liste ausgetreten. Und jetzt hat auch Martin Ehrenhauser, wie er sagt, diese Liste verlassen. Stimmt so nicht, sagt Hans-Peter Martin. Ehrenhauser wollte immer Geld haben, dann habe Martin ihn hinausgeschmissen.

Gegenseitige Anzeigen

Bei dem Streit zwischen den beiden geht es um
2,3 Millionen Euro, die die Liste Hans-Peter Martin als Ersatz für Wahlkampfkosten gekommen hat. Martin Ehrenhauser sagt, es sei ungeklärt, wo ein Großteil des Geldes geblieben ist, und er hat - laut einem Bericht des Nachrichten-Magazins Profil - Anzeige bei der Staats-Anwaltschaft erstattet.

Hans-Peter Martin weist diesen Vorwurf zurück und schlägt eine amtliche Prüfung der Finanzen vor. Außerdem will er Ehrenhauser anzeigen wegen Verleumdung.

Nicht der erste Streit

Das ist aber nicht der erste Streit ums Geld, Angelika Werthmann ist deshalb bereits vor neun Monaten aus der Liste ausgetreten, davor hat sich schon die frühere EU-Abgeordnete Karin Resetarits mit Hans-Peter Martin überworfen. Zur Auswahl seiner Mitstreiter sagt Hans-Peter Martin, es sei eine persönliche Schwäche von ihm aber auch eine strukturelle, kurz vor Wahlen Leute zu finden, auf die man sich verlassen könne. Dass er kein einfacher Mensch sei, wüssten seine Mitstreiter schon vorher, sagt Hans-Peter Martin, der nun im EU-Parlament allein ist.