Der Flug zum Mars beginnt in einer Wüste in Spanien

Marstests des Österreichischen Weltraumforums

Die Vision eines Weltraumflugs zum Mars beginnt auf der Erde: Diese Woche führt das Österreichische Weltraum Forum bei Rio Tinto in Südspanien eine Feldsimulation für eine zukünftige Mars-Expedition durch.

Bis Freitag wird ein Team von zehn Personen gemeinsam mit Forscherinnen und Forschern aus zehn Nationen bzw. von der europäischen Raumfahrtagentur ESA den Prototypen für einen Mars-Raumanzug testen. Aber nicht nur: auch ein 3-D-Drucker soll seine Weltraum-Tauglichkeit beweisen.

Mars-Raumanzug made in Austria

Der Mars-Analog-Raumanzug, ein Prototyp der soweit wie möglich herankommen soll an einen "echten" Raumanzug, mit dem einmal Menschen zum Mars reisen und dort forschen können, dieser Prototyp wird seit zwei Jahren in Tirol vom Österreichischen Weltraumforum entwickelt und seitdem muss er viel mitmachen: Tests in der Kältekammer in Seefeld, am Kaunertaler Gletscher, in einem Steinbruch in Kramsach und nun in einer kargen Bergbaugegend in Spanien.

Zehn Tage lang will das Österreichische Weltraumforum nun im Südwesten Spaniens testen, wie sich der Anzug sowie ein ferngesteuertes Roboter-Fahrzeug unter Bedingungen machen, die vermutlich jenen auf dem Mars ähneln.

Ersatzteile aus dem 3-D-Drucker

Dabei soll beispielsweise geübt werden, sterile Proben unter Raumfahrtbedingungen zu entnehmen. Und falls ein Spatel zur Probenentnahme, ein kleines Zahnrad im ferngesteuerten Fahrzeug oder eine Lüftungsleitung im Raum-Anzug birst, bricht oder verlorengeht, so hat das Österreichische Weltraumforum vorgesorgt: ein 3 D Drucker soll an Ort und Stelle die Ersatzteile liefern, schildert der Astrophysiker Gernot Grömer.

"Mit diesem 3-D-Drucker können wir dreidimensionale Gegenstände selber drucken, die wir auch selbst im Computer entworfen haben. Alles bis so ca. zehn mal zehn mal zehn Zentimeter kann man machen. Wenn etwas im Feldtest im Raumanzug irgendetwas zum nachproduzieren wäre, das Ding kann das machen", sagt Grömer.


Gedruckt wird schnell härtender Kunststoff, der als dünner Faden in unzähligen Bahnen aufgeschichtet wird und Ebene für Ebene die gewünschte Form ergibt. "Ob der 3-D-Drucker wüstentauglich ist, das werden wir sehen. Ich hoffe schon, dass nicht irgendwelche Sandkörnchen zu verzerrten Gegenständen führen", meint Grömer.

Schließlich könne man ja im Ernstfall - also für die Reise zum Mars - ja auch nicht alle erdenklich möglichen Ersatzteile zur Sicherheit mitnehmen, wie praktisch wäre da in zig Millionen Kilometern Entfernung von der Erde das Ausdrucken je nach Bedarf.

Service

Das Österreichische Weltraum Forum wird via Blog, Facebook und Twitter laufend über die Mission berichten.
Blog - Rio Tinto Expedition
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