ZARA gibt Workshops an Schulen

"Zivilcourage will gelernt sein"

Was ist Zivilcourage? Wie begegne ich Rassismus, wie reagiere ich, wenn jemand vor meinen Augen angepöbelt oder attackiert wird? Der Verein für Zivilcourage und Anti-Rassismusarbeit (ZARA) bietet in Schulen Workshops an, die die Schüler fit machen sollen im Umgang mit heiklen Situationen.

Mittagsjournal, 19.04.2011

Zivilcourage spielerisch lernen

An der Kooperativen Mittelschule Sechshauserstraße in Wien gibt es die Möglichkeit an einem Zivilcourage-Workshop von ZARA teilzunehmen. Die Schüler der Klasse 4D trainieren heikle Situationen mit Hilfe eines Rollenspiels: eine Frau mit Kopftuch wird in einem Bus angepöbelt. Wie verhält sich das Opfer, wie reagieren Busfahrer und Passanten? Die Trainerin Margot Kapfer analysiert danach mit den Schülerinnen und Schülern die Situation, so sollen sie lernen alltägliche Situationen besser zu bewältigen.

Kapfer hat den Eindruck, dass das Thema im Alltag der Jugendlichen sehr präsent ist und sie will versuchen ihnen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie in solchen Situationen reagieren können, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen.

Zivilcourage ist das eine, selbst das Opfer eines Angriffs zu sein, das andere. Damit haben auch einige Jugendliche mit Migrationshintergrund, die an dem Workshop teilnehmen, ihre Erfahrungen. Ein Schüler berichtet, dass er aufgrund seiner Hautfarbe immer wieder mit Rassismus konfrontiert wird: "Wenn mir so etwas passiert, sage ich: Sag sowas nicht, nur weil ich so ausschaue. Jeder sieht anders aus, es kann nicht jeder gleich sein."

Rüstzeug für den Alltag

Im Workshop werden die konkreten Szenen mit den Schülern und Schülerinnen mehrmals durchgespielt. "Die Rollenspielsituationen sind immer sehr hilfreich, weil es wirklich so ist, dass die Personen in der Rolle danach sehr genau beschreiben können, was sie gefühlt haben", erklärt Trainerin Martina Mathe. Sie will erreichen, dass die Jugendlichen ein Rüstzeug mitbekommen, um im Alltag entsprechend reagieren zu können.