Kohlenmonoxid in der Atmosphäre des Zwergplaneten entdeckt

Pluto überrascht aufs Neue

Der Zwergplanet Pluto hat eine zig-fach größere Atmosphäre als bisher angenommen: Seine Gashülle erstreckt sich 3.000 Kilometer ins All. Das haben zwei Astrophysikerinnen mit Hilfe des Radioteleskops auf Hawaii beobachtet. Dabei entdeckten sie auch Kohlenmonoxid in der Pluto-Atmosphäre.

Giftig und hoch - derart wird, in irdischen Begriffen ausgedrückt, nach neuen Erkenntnissen die Atmosphäre des Zwergplaneten Pluto beschrieben. Kohlenmonoxid konnte nachgewiesen werden; nach fast zwei Jahrzehnten ist dies zwei Astrophysikerinnen der schottischen St. Andrews Universität gelungen. Kohlenmonoxid war vor Jahren in Form von Eis auf der Pluto- Oberfläche entdeckt worden; nun zeigt sich, dass es auch Bestandteil einer weiten Gashülle ist.

Dass Pluto eine dünne Atmosphäre besitzt, wurde vor Jahren erstmals beobachtet; allerdings wurde kein Kohlenmonoxid gemessen. Klar war bisher, dass die Gashülle zumindest 100 Kilometer hoch sein muss. Der Kohlenmonoxid-Nachweis zeigt jetzt, dass sie 3.000 Kilometer in die Höhe reicht.

Offenbar hat sich in den vergangenen Jahren die Zusammensetzung geändert, berichten Agenturen: die Kohlenmonoxid-Konzentration habe zugenommen; auch die Konzentration von Methan ändere sich im Lauf der Zeit. Die Schwankungen resultieren aus der unterschiedlichen Sonneneinstrahlung - die sich wiederum durch die elliptische Umlaufbahn Plutos ergibt.

Die Astrophysikerinnen der St Andrews Universität vermuten, dass eine Klimaerwärmung im Gange ist. In irdischen Begriffen "bald" wird man mehr herausfinden können: in vier Jahren soll die erste Raumsonde Pluto erreichen; die NASA-Sonde "New Horizons" ist bereits auf dem Weg dorthin.