Hoffnung auf mehr Nutzer
Dienstleistungscheck auch online
Der Dienstleistungsscheck kann jetzt auch online bestellt und abgerechnet werden. Im Sozialministerium hofft man, dass der Dienstleistungsscheck dadurch mehr angenommen wird. Zusätzliche Nachfrage soll der Wegfall der Arbeitsbeschränkungen für die östlichen EU-Nachbarn bringen. Bisher war der Erfolg gering: Die meisten Putzfrauen in Privathaushalten arbeiten immer noch schwarz.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 02.05.2011
Ab jetzt vollelektronisch
Vor gut fünf Jahren wurde der Dienstleistungsscheck eingeführt, damit vor allem Haushaltshilfen angemeldet werden. Das Procedere soll jetzt einfacher werden: Künftig sind keine bürokratischen Wege mehr notwendig. Überweisung, Ankauf, Datenübermittlung an die Versicherung und auch die Bezahlung an die Arbeitskraft könnten vollelektronisch abgewickelt werden, sagt Roland Sauer, Sektionschef für Arbeitsmarktpolitik im Sozialministerium. Außerdem spare man Zeit und Porto-Gebühren.
90 Prozent "schwarz"
Mögliche Beweg-Gründe, dass der Dienstleistungsscheck mehr angenommen wird. Denn die Nachfrage ist eher gering, wenn auch steigend, sagt Roland Sauer. Seit dem Jahr 2006 seien 8.000 Dienstnehmerinnen registriert und über 9.000 Arbeitgeberinnen. Der überwiegende Teil der Putzfrauen oder Haushaltshilfe arbeitet aber schwarz. Schätzung gehen von 90 Prozent aus. Denn es fehle das Unrechtsbewusstsein auf beiden Seiten, sagt Roland Sauer vom Sozialministerium, das zeige eine Umfrage.
Eine Ausrede weniger
Bisher konnten Dienstleistungsschecks - im Wert von fünf oder zehn Euro - in Trafiken und Postämtern für Personen, die in privaten Haushalten mithelfen, gekauft werden. Die Auszahlung erfolgte dann von der Krankenkasse. Jetzt geht das auch online - die Ausrede, dass alles zu kompliziert sei, falle damit weg, so Sauer.
Impuls durch Ostöffnung
Eine stärkere Nachfrage für den Dienstleistungsscheck dürfte jedenfalls die Öffnung des Arbeitsmarktes für östlichen EU-Nachbarstaaten bringen, sagt Roland Sauer vom Sozialministerium. "Da soll es ja einige geben, die haushaltsnahe Dienstleistungen verrichten. Wir rechnen schon damit, dass ein gewisser Teil das dann legal abwickeln wird."