Umsatz und Gewinn gestiegen
Mehr Verkehr: ASFINAG verdient mehr
Es wird wieder mehr gefahren nach der Wirtschaftskrise. Der Umsatz der staatlichen Autobahn- und Schnellstraßengesellschaft ASFINAG ist von knapp 2 Milliarden auf 2,5 Milliarden Euro gestiegen. Das Bauvolumen hat allerdings um 20 Prozent abgenommen.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 05.05.2011
Astrid Petermann
Neun Prozent mehr Mauteinnahmen
Unterm Strich hat die ASFINAG im letzten Jahr 339 Millionen Euro Gewinn (nach 290 Millionen im Vorjahr) erwirtschaftet - und damit ist das Geschäftsjahr 2010 für die staatliche Autobahngesellschaft deutlich erfreulicher ausgefallen als erwartet, sagt ASFINAG-Vorstand Klaus Schierhackl: Die Mauterlöse stiegen um neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr, "zudem gingen wir sehr kostenbewusst mit unseren Ressourcen um."
Drei Viertel aus Lkw-Maut
Die fast ausschließlichen Einnahmequellen der ASFINAG sind die Mauterlöse: Der Großteil kommt mit rund einer Milliarde Euro aus der kilometerabhängigen Lkw-Maut. Die Einnahmen aus der Pkw-Vignette belaufen sich auf knapp 360 Millionen Euro. Die Gewinne bleiben als Eigenkapital im Unternehmen.
Elf Milliarden Schulden
Trotz steigender Einnahmen ist die finanzielle Situation der ASFINAG aber alles andere als rosig. Der Schuldenberg des Konzerns ist auf 11,5 Milliarden Euro angewachsen. Für ASFINAG-Vorstand Schierhackl ist das aber kein Grund zur Sorge: Die langfristige Errichtung von Infrastruktur werde nicht mit Eigenkapital, sondern zum Großteil fremd finanziert. "Das ist bei all diesen Projekten so. Wesentlich ist, dass wir langfristig die Schuldner abbauen bzw. die Zinsen mit eigenen Mitteln bedecken können. Und das ist sichergestellt."
Sparsamerer Ausbau
Um die Schulden langsamer wachsen zu lassen, steigt die ASFINAG beim Ausbau des heimischen Autobahnnetzes auf die Bremse: Zahlreiche geplante Investitionen sind kleiner ausgefallen als ursprünglich geplant. Man habe gemeinsam mit Infrastrukturministerin Doris Bures (SPÖ) eine Möglichkeit gefunden, um Projekte "effizienter und bedarfsgerechter" zu gestalten, so Klaus Schierhackl.
In 28 Jahren schuldenfrei?
Schierhackl rechnet damit, dass das Ausbauprogramm der ASFINAG bis 2020 abgeschlossen sein wird. Dann könne die ASFINAG ihre Gewinne dafür verwenden, Schulden zurückzuzahlen. Geht dieser Plan auf, könnte die ASFINAG in 28 Jahren schuldenfrei sein. Vorausgesetzt die wirtschaftliche Entwicklung bleibe weiterhin stabil, so Schierhackl.
Kein Fall fürs Staatsbudget
Dass die Schulden der ASFINAG - wie jene der ÖBB - künftig dem Staatsbudget zugerechnet werden könnten, glaubt der ASFINAG-Vorstand nicht. Begründung: "Weil sich der Business-Case ASFINAG langfristig rechnen wird. Wir haben Erlöse, wir haben alle unsere Einnahmen marktwirtschaftlich, bekommen keine Subvention und keine Zuschüsse. Wir sind wirklich eine privatwirtschaftlich tätige Aktiengesellschaft."
Weiter mehr Verkehr
Für das Jahr 2011 zeigt sich Schierhackl optimistisch: Der ASFINAG-Vorstand rechnet mit mehr Verkehr. Die Autofahrer will er trotz notwendiger Sanierungsmaßnahmen möglichst wenig behindern.