Wachstumsmärkte Smartphones und Tablets
AT&S zurück in Gewinnzone
Die starke Nachfrage nach Smartphones und anderen Handys, der neue Markt der Tablet PCs sowie die zunehmende Vernetzung verschiedener IT-Geräte in den Bereichen Automotive, Kommunikation und Medizintechnik - haben dem steirischen Leiterplattenhersteller AT&S einen Rekordumsatz und die Rückkehr in die Gewinnzone beschert.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 10.05.2011
Boom bei Tablet-PCs
Tablet-PCs sind die neue technologische Boom-Branche. Davon profitiert auch der heimische börsenotierte Leiterplattenhersteller AT&S. Der hat jetzt die Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgelegt - mit erfreulichen Zahlen: Der Umsatz konnte auf knapp 490 Millionen Euro gesteigert werden und liegt damit über dem Rekord-Ergebnis vor der Wirtschaftskrise 2008. Außerdem hat AT&S einen kleinen Gewinn von rund 50 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Konzern ist mit dem Ergebnis zufrieden, erwartet aber in den nächsten Jahren eine viel bessere Entwicklung.
Weitere Steigerungsraten realistisch
Wie Kraftwerke im Miniaturformat sehen die kleinen grünen Leiter-Platten aus. Und sie stecken in jedem technischen Gerät, vom Handy bis zum Flugzeug. Über die zunehmende Technologisierung freut sich der Leiterplattenhersteller AT&S.
Der Umsatz soll künftig um bis zu 13 Prozent pro Jahr wachsen, sagt Konzernchef Andreas Gerstenmayer. Wachsen wird AT&S aus zwei Gründen: Erstens steigt der Bedarf der Industrie an speziellen Leiterplatten sogenannten HDI-Leiterplatten, die AT&S herstellt. Diese kommen verstärkt im medizin-technischen und Automobil-technischen Umfeld zum Einsatz. Hier findet ein Technologiewechsel statt, der dem Unternehmen zugute kommt. Und: in den Branchen, in denen AT&S tätig ist, gebe es immer noch ordentliche Steigerungsraten, so Gerstenmayer.
Tablet-PCs boomen
Sechzig Prozent des Geschäfts macht AT&S im Bereich der Mobilen Kommunikationsmittel, also Handys, Smartphones und Ähnliches. Ein regelrechter Boom-Markt sind die so genannten Tablet-PCs - beispielsweise von Apple, Samsung oder Toshiba. Und in diese Tablets setzt AT&S große Hoffnung: vor einem Jahr hätte es diesen Markt noch nicht gegeben, man wolle sich jedenfalls hier weiterentwickeln.
Neues Werk in China, neue Arbeitsplätze in Österreich
AT&S beschäftigt weltweit 7500 Mitarbeiter, 1300 davon arbeiten in den drei Standorten in Österreich. Die Massenproduktion von Leiterplatten findet in China statt - weil dort die Lohnkosten niedriger sind. In Österreich werden spezialisiertere Leiterplatten in kleinem Umfang hergestellt. Im Standort Leoben ist außerdem das Forschungszentrum von AT&S.
Weil die Nachfrage nach Leiterplatten im abgelaufenen Geschäftsjahr höher war als erwartet, hat AT&S 100 zusätzliche Mitarbeiter in Österreich eingestellt. Ein weiterer Ausbau sei trotz hoher Umsatz-Erwartungen hierzulande aber nicht geplant, sagt Konzern-Chef Gerstenmayer. Die Wachstumsraten würden im Mobilkommunikationsbereich stattfinden und zwar in Asien und nicht in Europa, hier sei der Markt überschaubar. In China baut AT&S ein zusätzliches Werk.
Mehr Geld in Forschung
In Österreich wolle man aber weiterhin in die Entwicklung und Forschung von neuen Technologien investieren - 10 Millionen Euro sollen auch dieses Jahr in Forschungsprojekte fließen.
Die Natur- und Nuklear-Katastrophe in Japan hatte laut Gerstenmayer kaum Auswirkungen auf das Geschäft. Die meisten Aufträge würden ohne Probleme weiterlaufen.
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