Neue Chefin Mikl-Leitner ändert Linie

ÖAAB für Ende der Hacklerregelung

Die designierte neue ÖAAB-Obfrau, Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), ist für ein rasches Ende der Hacklerregelung. Der ÖAAB hat sich bei diesem Thema bisher stets gegen die ÖVP-Linie gestellt und jede Verschärfung dieser Frühpensionsregelung abgelehnt - das ändert sich nun.

"Mehr Gerechtigkeit hineinbekommen"

Die designierte neue ÖAAB-Obfrau, Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, im Morgenjournal-Interview am 11.05.2011 mit Peter Daser

Linienwechsel bei Pensionen

Die eben erst zur Innenministerin ernannte Johanna Mikl-Leitner übernimmt von ihrem Parteichef Michael Spindelegger die Obmannschaft des ÖVP-Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerbundes (ÖAAB). Und sie will ganz offensichtlich eigene Akzente bei der Führung dieses mitgliederstärksten ÖVP-Bundes setzen: Man müsse "in den Bereich Hackler-Regelung und Pension mehr Gerechtigkeit hineinbekommen", sagt Mikl-Leitner im Ö1-Morgenjournal. Das heiße konkret, dass das faktische Pensionsalter angehoben wird. Zur Haltung ihres Vor-Vorgängers Fritz Neugebauer, der noch mit einer Verfassungsklage gegen eine Verschärfung bei der Hackler-Regelung gedroht hatte, sagt Mikl-Leitner: "Das ist nicht meine Linie." So wie es im Regierungsübereinkommen vereinbart ist, so sei es auch umzusetzen.

Gymnasium und Mittlere Reife

Das Bildungskonzept des ÖAAB erläutert Mikl-Leitner so: "Nicht die gleiche Bildung für alle, sondern für alle die beste Bildung." Daher solle es eine Neue Mittelschule geben, andererseits aber das Gymnasium in Langform erhalten bleiben. "Das heißt: Förderung der Kinder je nach ihren Fähigkeiten und Stärken." Statt nur die Schwächen auszugleichen, müsse sich das System ändern und auf die Stärken setzen. Die Absolventen der Neuen Mittelschule sollten die Chance erhalten, ins Gymnasium überzutreten. "Deswegen ist uns die Mittlere Reife ganz wichtig, damit ein qualitätsvoller Abschluss gewährleistet werden kann."

Versöhnung und Kontinuität

Mit dem Wirtschaftsflügel der ÖVP, namentlich mit Wirtschaftsbund-Präsident Christoph Leitl, will sich Mikl-Leitner um eine enge Kooperation und einen gemeinsamen Nenner bemühen. In der ÖAAB-Organisation will sie am Generalsekretär Lukas Mandl festhalten.