Mehrere Kampfabstimmungen nötig

Länder-Unmut nach Mikl-Leitner-Kür

Am Dienstag ist Innenministerin Mikl-Leitner zur neuen Chefin des ÖVP-Arbeitnehmerbunds gekürt werden, jetzt wird erstes Murren in den ÖAAB-Landesorganisationen darüber laut. Vor allem die Tatsache, dass wieder eine Vertreterin aus Niederösterreich eine zentrale Schaltstelle der Partei besetzt, sorgt für Unmut.

Abendjournal, 11.05.2011

Nicht friktionsfrei

Die Wahl sei einstimmig auf Johanna Mikl-Leitner gefallen, hat ÖVP-Chef Michael Spindelegger gestern stolz verkündet. Doch ganz so friktionsfrei verlief die Wahl doch nicht, wie sich heute zeigt. Der Wahl zuvor gegangen war nämlich eine Reihe von Kampfabstimmungen, zu denen neben Mikl-Leitner auch die beiden Steirer Reinhold Lopatka und Justizministerin Beatrix Karl antraten und die Johanna Mikl-Leitner nur knapp für sich entschied.

Steirer: Zu ost-lastig

Für den steirischen Arbeitnehmerbundchef Christopher Drexler bleibt denn auch ein schaler Nachgeschmack, dass die Steirer wieder nicht zum Zug gekommen sind. Als viel zu ost-lastig bezeichnet auch der Salzburger Obmann Christian Stöckl die Bundespolitik. Er wisse nicht, warum nie die westlichen Bundesländer dran kommen, sagt er gegenüber der Austria Presse Agentur.

Kärntner für Lopatka

Auch der Kärntner Obmann Michael Krall hätte lieber jemanden anderen als Mikl-Leitner als ÖAAB-Chef gesehen: er hätte Reinhold Lopatka vorgezogen.

Nicht, dass es bei Mikl-Leitner nicht so wäre, fügt Krall hinzu, aber: es hätte Charme gehabt, jemanden zu nehmen, der nicht in der Bundesregierung sitzt und Zeit hätte mit den Menschen zu reden.

Debatte beendet

Jetzt stünden aber alle hinter Johanna Mikl-Leitner, beteuert Krall und das betonen auch andere Landesobleute des ÖAAB, wie jene aus Wien, Oberösterreich oder Niederösterreich.