Neue Ergebnisse einer Schweizer Studie
Handystrahlen verändern biologische Prozesse
Eine breit angelegte Schweizer Studie hat bestätigt, was sich in der Forschung schon bisher abgezeichnet hat: Handystrahlen verändern biologische Prozesse im Körper des Menschen. Ob sie krank machen, ist aber noch unklar.
8. April 2017, 21:58
Körperzellen können sich verändern
Die Körperzellen können sich durch Handy-Telefonieren verändern, bestätigt der Leiter des Schweizer Forschungsprojekts, Alexander Barbely: "Es gibt leichte Veränderungen im Gehirn, es gibt Veränderungen in den Zellen, was diese bedeuten und ob diese für die Gesundheit überhaupt einen Effekt haben, ist bisher nicht geklärt. Leute, die sehr vorsichtig sein wollen, sollen das auch weiterhin sein."
Wenn Menschen tagsüber viel mit dem Handy telefonieren, verändern sich die Hirnströme im Schlaf. Eine Gesundheitsgefährdung bedeutet dies aber noch nicht, erklärt der Pharmakologe Peter Achermann von der Universität Zürich: "Wenn wir das mit Kaffee trinken am Nachmittag vergleichen, dass kann auch die Gehirnströme im Schlaf verändern oder verändert sie im Schlaf. Und da würden wir nicht sagen: das ist ein gesundheitliches Problem."
Die Untersuchungen zeigen auch, dass die elektromagnetische Strahlung im Erbgut vermehrt zu Strangbrüchen führen kann. Die DNA wird zwar nicht geschädigt, doch noch ist unklar, welche Auswirkungen dies auf die Gesundheit hat.
Auch neue Erkenntnisse über Induktionskochherde
Neue Erkenntnisse liefert das Schweizer Forschungsprojekt jedoch hinsichtlich der Strahlung von Induktionskochherden. Sie ist für Schwangere, die etwa aus beruflichen Gründen lange am Herd stehen müssen, zu hoch, erklärt Studienleiter Alexander Barbely: "Diese Kochherde, wenn sie richtig angewandt werden, mit genügend Abstand, sind ungefährlich. Es sind wirklich nur Schwangere, die sich ganz in der Nähe dieser Herde befinden und deshalb den Fötus exponieren können."
In der Schweiz sollen daher die Grenzwerte für Schwangere an strahlenbelasteten Arbeitsplätzen gesenkt werden.