Sternwarten, Astroclubs und Planetarien laden ein

Astronomie-Tag

Zum "Astronomie-Tag" laden am Samstag Sternwarten, Astroclubs und Planetarien in ganz Österreich. Freizeit- und professionelle Astronomen bieten gemeinsam Vorträge und Führungen an. Ein Thema der Universitätssternwarte in Wien wird das österreichische Satellitenprojekt BRITE sein.

"Österreichs erster Satellit" - so wird das Projekt BRITE meist umschrieben, wenngleich es zwei Satelliten sind, beide jeweils so klein wie ein Fußball, und diese eigentlich Unibrite und Tugsat heißen. Und: nicht nur Österreich hat so einen Satelliten-Doppelpack, auch Kanada und Polen; in Summe also sechs Mini-Satelliten und alles zusammen ergibt die Mission BRITE. Das Akronym spielt mit dem gleichklingenden englischen Wort "bright" für "hell, strahlend". Denn die Satelliten-Mission soll Helligkeitsschwankungen von Sternen messen, schildert Thomas Posch vom Institut für Astronomie der Universität Wien.

"Generell geht es darum, die Helligkeiten der 500 hellsten Sterne des Himmels, die im Prinzip eben nicht im Mittelpunkt der großteleskopischen Beobachtungen stehen, über lange Zeit und mit großer Präzision zu messen. Und wenn man das macht, lernt man in erster Linie sehr viel über den inneren Aufbau von Sternen. Insbesondere dann, wenn Sterne Helligkeitsschwankungen zeigen, und das Prinzip, dass man dabei zur Anwendung bringt, ist ein ähnliches wie in der Erdbebenforschung: wenn der Erdkörper schwingt, hat man dadurch ja Aufschlüsse über das Erdinnere; genauso bei Sternen: wenn diese schwingen, ebenso Aufschlüsse über das Innere von Sternen."

Helligkeitsschwankungen und Exoplaneten

Doch nicht nur Helligkeitsschwankungen werden im Fokus der österreichischen Mini-Satelliten sein, auch Planeten anderer Systeme, also Exoplaneten, so der Astronom Thomas Posch: "Bei den Exoplaneten ist es so, dass auch diese sich in erster Linie bemerkbar machen dadurch, dass sie - wenn sie in der Sichtlinie vor einem Stern vorbeiziehen - sie die Helligkeit ganz geringfügig verringern. Und das kann BRITE bei den allerhellsten Sternen, etwa bei einem Dutzend sehr heller Sterne, auch messen."

Der Start ist derzeit für Anfang des nächsten Jahres geplant; diese Verschiebung sei auf die Termin-Koordination mit dem Weltraumbahnhof bzw. mit der indischen Trägerrakete zurückzuführen; nicht auf Probleme mit den Mini-Satelliten - die seien nämlich längst startklar.

Viele Angebote

Das Satellitenprojekt BRITE ist nur ein Beispiel für die Themen des morgigen Astronomie-Tages - die Universitätssternwarte Wien lädt zudem zum Blick durch Teleskope und den großen Refraktor ein; Tag der offenen Tür auch im Leopold-Figl-Observatorium im Wienerwald; in Innsbruck werden historische astronomische Instrumente gezeigt sowie Sonnenbeobachtungen angeboten; in ganz Österreich bieten Vereine Vorträge und Führungen an - etwa in Lustenau, Linz oder Klagenfurt.

Service

Astronomietag 2011 – Samstag, 14. Mai
Universitätssternwarte Wien – Programm des Astronomietages an der Universitätssternwarte Wien
Universität Innsbruck – Programm des Astronomietages an der Universität Innsbruck
BRITE-Mission