Im Interesse der Exportwirtschaft
Nowotny: Stabile Euro-Zone ist wichtig
Noch ist offen, wie die nächste internationale Hilfeleistung für Griechenland aussehen wird. Konkrete Beschlüsse sind erst für den Juni zu erwarten, wenn der Bericht der Experten von EU, EZB und Währungsfonds vorliegt. Der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), Ewald Nowotny, betont die Wichtigkeit einer stabilen Eurozone für Österreich.
8. April 2017, 21:58
"Schwieriger als Portugal"
Der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), Ewald Nowotny, im Mittagsjournal-Interview am 17.05.2011 mit Volker Obermayr
Griechen müssen Staatsbesitz verkaufen
Primär sei Griechenland selbst gefordert, sagt Nowotny. Es müsse die ausstehenden Schritte massiv und konsequent umsetzen, vor allem eine sehr weitgehende Privatisierung. Die Frage sei, wie lange das Programm dauern soll und unter Umständen auch, wie groß die Zinsbelastung sein werde. Die Lage in Griechenland sei schwieriger als die Portugals, so Nowotny. Es sei zu erwarten, dass Portugal schneller wieder auf die Beine kommt.
Stabile Eurozone wichtig für Österreich
Österreich habe jedenfalls massives Interesse, dass die Eurozone insgesamt stabilisiert wird. Die Exporte seien der Hauptgrund für den Aufschwung in Österreich. Fast eine Million Menschen in Österreich seien im Export tätig.
Draghi als EZB-Chef "gutes Ergebnis"
Die Wahl des Italieners Mario Draghi als Kandidat für die Nachfolge Jean-Claude Trichets als neuer Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) begrüßt Nowotny. Mario Draghi sei schon lange Mitglied des EZB-Rates und sei dort überaus respektiert und anerkannt. Draghi sei ein Mann "mit enormer Erfahrung und einer sehr klaren Stabilitätsorientierung", so Nowotny.