Länder und Ärztekammer dafür

OP-Wartelisten: Breite Zustimmung

Auf breite Zustimmung stößt das Vorhaben, für geplante Operationen künftig transparente Wartelisten einzuführen. Nach dem Sprecher der Patienten-Anwälte sind auch Vertreter der Bundesländer für eine österreichweite Regelung. Auch die Ärztekammer ist dafür, sieht aber kein wirkliches Problem einer Zweiklassen-Medizin.

Mittagsjournal, 18.05.2011

Breite Zustimmung

Das Vorhaben, für geplante Operationen transparente Wartelisten einzuführen, stößt auf einhellige Zustimmung. Nach dem Sprecher der Patienten-Anwälte sind auch Vertreter der Bundesländer für eine österreichweite Regelung, vorausgesetzt der Datenschutz der Patienten wird gewahrt. In Wien gibt es bereits ein solches System von Operations-Listen, sagt Gesundheits-Stadträtin Sonja Wehsely, dieses System gelte als Vorbild für eine österreichweite Regelung. Auch die Ärztekammer ist dafür, sieht aber nicht das Problem einer Zweiklassen-Medizin.

Wien hat schon vereinheitlichtes System

Transparenz ist wichtig, auch in der Gesundheits-Politik, sagt Gesundheits-Stadträtin Sonja Wehsely (SPÖ). In Wien gebe es seit 2008 ein System für Operations-Wartelisten, bei dem jeder Patient den nächstmöglichen Operations-Termin zugeteilt bekommt. Der Arzt muss eine Diagnose eingeben und unabhängig von der Versicherung wirft das System den nächsten OP-Termin aus. Bei jeder Veränderung an dem Vorgang kommt es zu einem Warnblinken. Damit könne man ein Zweiklassen-System verhindern.

Auch Ober- und Niederösterreich dafür

In Wien haben sich dadurch auch die Wartezeiten auf Operationen deutlich verkürzt, weil die Operations-Säle besser ausgelastet sind. Auch aus Oberösterreich gebe es schon in einigen Spitälern solche Modelle, sagt Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP). Oberösterreich werde sich auf jeden Fall an einem einheitlichen transparenten System beteiligen.

Josef Pühringer sagt, ihm sei nicht bekannt, dass es in Oberösterreich große Probleme gebe. Die Zahl der Beschwerden sei gering.

Wolfgang Sobotka, Gesundheitslandesrat in Niederösterreich (ÖVP) unterstützt das Vorhaben von transparenten Operations-Wartelisten. Wenn es dem Patienten nütze, sei man dafür zu haben.

Für Ärztekammer kein Problem

Auch die Ärztekammer ist dafür, sagt Harald Mayer, Obmann der Spitalsärzte. Harald Mayer sieht aber kein Problem einer Zweiklassen-Medizin. Nach dem Ärztegesetz seien alle Patienten gleich zu behandeln. Generell sieht er aber im Wartelisten-Bereich kein großes Problem.

Der Ärztekämmerer sagt, er sehe aber die Gefahr, dass Sonderklasse-Patienten nicht mehr in öffentliche Spitäler gehen, das würde für die Spitäler eine finanzielle Einbuße bringen.