Zukünftige Nachbarn wollten ihn nicht

Strauss-Kahn auf Herbergssuche

Das weltweite Interesse an der Geschichte des Mannes, der vor sieben Tagen noch einer der wichtigsten Banker der Welt war, ist riesig. Zu groß, sagen manche New Yorker - was für Strauss-Kahn Konsequenzen hatte. Kurzfristig stand der wegen Sexualdelikten angeklagte 62-Jährige ohne Wohnung da. Seine potentiellen Nachbarn wollten ihn nicht.

Nachbarn lehnen Strauss-Kahn ab

Kaum war die vermeintliche neue Adresse des Angeklagten gestern bekannt, versammelten sich dort mehr als 100 Medienleute und mindesten noch einmal so viele Schaulustige - und das noch bevor Strauss-Kahn erschienen war. Dieser Vorgeschmack reichte den potentiellen Mitbewohnern, um Strauss-Kahn auszuladen. "Hier nicht!", war die Botschaft der betuchten Bewohner, deren Nachbar Strauss-Kahn gerne geworden wäre. Sein Anwalt Billy Taylor richtete dann auch einen Appell an die Medien: "Heute früh haben Mitarbeiter der Presse versucht, in Strauss-Kahns neue Wohnung einzudringen. Das ist der Grund warum er umziehen musste.", sagt Taylor. "Ich appelliere daher an sie, die Privatsphäre dieser Familie zu respektieren."

Morgenjournal, 21.05.2011

Bewachung muss er selber zahlen

Strauss-Kahn wurde nach einer schnell angesetzten Verhandlung - er selbst war nicht anwesend - woanders untergebracht. Er wird in einer Wohnung jener Firma wohnen, die er selbst bezahlen muss, damit sie ihn 24 Stunden am Tag bewacht. Von seinem Fenster dort hat er einen Blick auf eine weitere Einrichtung, deren Ruf schon besser war. Strauss-Kahn schaut vom seinem temporären Domizil - auf die Wall Street.