Nützt auch dem alternden Gehirn
Musizieren macht gescheit
Kinder und Jugendliche, die ein Instrument lernen, haben ein deutlich besseres Gedächtnis und tun sich beim Erlernen von Fremdsprachen leichter als ihre nicht-musizierenden Altersgenossen. Auch dem alternden Gehirn nützt Musizieren.
8. April 2017, 21:58
Senioren, die ein Instrument spielen – sei es nun berufshalber oder als Hobby -, profitieren davon auf zweifache Weise. Zum einen haben sie ein besseres Gedächtnis als Menschen, die nicht musizieren. Zum anderen fällt es ihnen leichter, Gespräche in lauter Umgebung zu verstehen.
Das liege jedoch nicht nur am besseren Gehör, erklärt Nina Kraus, Neuroforscherin an der Northwestern University bei Chicago: "Zwei Leute können an sich gleich gut hören, wenn es darum geht, einen Ton wahrzunehmen. Dennoch bestehen möglicherweise sehr, sehr große Unterschiede in der Wahrnehmung von Sprache vor dem Hintergrund einer Geräuschkulisse."
Die Forscher testeten 18 musizierende und 19 nicht-musizierende Leute im Alter von 45 bis 65 Jahren. Zu den Aufgaben zählte zum Beispiel Sätze aus einem lauten Ambiente richtig herauszuhören und wiederzugeben.
Sprache aus Lärm herauszufiltern erfordert Fähigkeiten, so Nina Kraus, die beim Musizieren systematisch geschult werden: "Musizierende haben ungeheure Erfahrung, Töne aus einer komplizierten Klanglandschaft herauszuhören. Also etwa ihr Instrument neben anderen zu hören oder einen melodischen Bogen wahrzunehmen."
Die musizierenden Testpersonen spielte alle ihr jeweiliges Instrument seit vielen Jahren. Wie hilfreich es ist, wenn man erst im Alter mit dem Musizieren beginnt, muss erst erforscht werden.
Service
Northwestern University- Can Music Experience Improve Older Adults' Hearing?