G-8 sagt Hilfe zu
Milliarden für Ägypten und Tunesien
Die Staats- und Regierungschefs haben G-8-Treffen in Deauville in Frankreich über Wirtschaftshilfe für jene Länder beraten, wo vor kurzem die Diktaturen zu Ende gegangen sind, also in Ägypten und Tunesien. Beide Länder sollen bis 2013 insgesamt zumindest 20 Milliarden Dollar (14 Milliarden Euro) erhalten.
27. April 2017, 15:40
Mittagsjournal, 27.05.2011
Genaue Höhe und Zweck unklar
Die politischen Umwälzungen in Nahost und Nordafrika standen im Mittelpunkt des zweitägigen Treffens der großen westlichen Industriestaaten und Russlands. Die zugesagten Kredite stammen von internationalen Förder- und Entwicklungshilfebanken. Dazu kommen nach Angaben von Diplomaten noch weitere Milliardenbeiträge unter anderem der EU und anderer Länder. Die Höhe dieser Gelder wollte der Gipfel jedoch nicht beziffern. Auch wofür das Geld verwendet werden soll, ist noch unklar.
Zweifel an Versprechen
Die G-8 wollen die Wirtschaft in Tunesien und Ägypten stärken und Arbeitsplätze schaffen, um der demokratischen Entwicklung weiteren Auftrieb zu verschaffen. Die Entwicklungshilfeorganisation Oxfam begrüßt diesen Ansatz, weist aber darauf hin, dass die G-8 in der Vergangenheit nicht immer gehalten haben, was sie versprochen haben. So seien zugesagte Aufstockungen der Entwicklungshilfe nicht eingehalten und laut OECD-Berechnungen um 19 Milliarden Dollar zu wenig ausgegeben worden, sagt Jörn Kalinski von Oxfam.
Abendjournal, 27.05.2011
Wichtigstes Ergebnis des G8-Treffens ist ein Hilfspaket für Ägypten und Tunesien,
Libyen "zu Ende bringen"
Ein weiteres Gipfelthema war Libyen, wo sich Diktator Muammar al-Gaddafi zwei Monate nach Beginn der NATO-Militäraktion noch immer an der Macht hält. Obama und sein französischer Kollege Nicolas Sarkozy stellten klar, dass die NATO-Luftangriffe weitergehen müssten, bis Gaddafi die Macht abgibt. "Wir sind entschlossen, die Arbeit zu Ende zu bringen", sagte Obama vor Journalisten. Die NATO-Operation mache Fortschritte. Ähnlich äußerte sich Sarkozy: "Die Libyer haben ein Recht auf Demokratie."