Sonst trifft es ganzen Euro-Raum

Liebscher: Athen mehr Zeit geben

Eine Zahlungsunfähigkeit Griechenlands würde nicht nur das Land selbst ins Chaos stürzen, sondern auch das europäische Wirtschafts- und Finanzsystem hart treffen. Das sagt Bankenfachmann Klaus Liebscher, der frühere Gouverneur der Österreichischen Nationalbank. Liebscher plädiert für ein weiteres Hilfspaket und für mehr Zeit für Griechenland.

Mittagsjournal, 16.06.2011

Laufzeiten für Rückzahlungen verlängern

Griechenland darf nicht pleite gehen, das sagt der ehemalige Nationalbank-Gouverneur Klaus Liebscher - die Folgen für Europa wären verheerend. Man müsse dem Land mehr Zeit für eine Sanierung geben, fordert Liebscher - etwa durch verlängerte Laufzeiten und Fristen für die Umsetzung von Reformen.

Kritik an Rating-Agenturen

Und Liebscher hat auch die Rating-Agenturen kritisiert, die mit ihren Bewertungen und dem down- oder upgraden den Finanzmarkt beeinflussen könne, ohne die Transparenz ihrer Entscheidungen zu garantieren.

Liebscher war bis 2008 Gouverneur der Österreichischen Nationalbank und ist heute Vorstandsvorsitzender der Finanzmarktbeteiligung-Aktiengesellschaft.